Dass nach der coronabedingten Absage des heurigen Eurovision Song Contest (ESC) in Rotterdam der ORF zwischen 14. und 18. April in drei TV-Sendungen einen virtuellen Musikbewerb mit den Videos aller 41 Teilnehmer abhalten wird (moderiert von Andi Knoll), steht schon länger fest. Nun ist klar, dass auch TV-Altmeister Stefan Raab gemeinsam mit ProSieben an einer ESC-Alternative arbeitet. "Free European Song Contest" soll das Projekt heißen, das am 16. Mai - dem ursprünglichen ESC-Finaldatum - in Köln unter allen "aktuellen gesetzlichen Auflagen und den Vorgaben der Gesundheitsbehörden" angesetzt ist. Raab will die Show produzieren, wobei ProSieben zur Moderation noch keine Angabe machte. Details zum Vorhaben wollen die Organisatoren in Kürze präsentieren. "Musik verbindet besonders in schwierigen Zeiten viele Menschen miteinander. Dies ist die Geburtsstunde eines neuen, freien europäischen Songwettbewerbs", ließ Raab vorerst verlauten.

Unterdessen kümmert sich die European Broadcasting Union (EBU) als Dachverband um einstige Teilnehmer des größten Wettsingens der Welt: So wird es auf dem Youtube-Kanal von eurovision.tv nun jeden Freitag ein Konzert gegeben, in dem mehrere ehemalige ESC-Kandidaten ihre Musik performen, um so auch in Zeiten der virenbedingten Schließung der Venues ihre Fans zu erreichen.

So sollen die Sänger nicht nur ihren eigenen ESC-Song performen, sondern auch je einen weiteren aus der langen Song-Contest-Geschichte. Den Auftakt am 3. April markieren der Ire Ryan O'Shaughnessy, der 2018 in Lissabon sein Land vertrat, Tamara Todevska, die 2019 erfolgreich für Nordmazedonien antrat, der Däne Rasmussen, der ebenfalls in Lissabon mit von der Partie war sowie Slavko Kalezic, Montenegros Teilnehmer 2017. Details auf eurovision.tv!
Zudem soll am 16. Mai die zweistündige Sendung "Europe Shine a Light" allen TV-Stationen angeboten werden. Mit dem europaweiten Ereignis will die EBU die Musikerinnen und Musiker ohne Voting feiern, die beim ESC in Rotterdam hätten antreten sollten. Die ARD übernimmt sicher, vom ORF gibt es noch keine Zusage.
Die 41 Acts - 40 aus Europa und einer aus Australien - die eigentlich in der Hafenstadt auftreten sollten, sollen in der alternativen TV-Show gemeinsam einen früheren Songfestival-Hit singen - allerdings jeder in seinem eigenen Land. Außerdem werde ein Fragment (rund eine Minute) ihres geplanten  Beitrages gezeigt.