Das Präsidium der Eurovision hat kürzlich entschieden, dass die diesjährigen Beiträge in Einklang mit den Regeln des ESC nicht am Wettsingen 2021 teilnehmen können. Die teilnehmenden Rundfunkanstalten können nach ihrem Ermessen entscheiden, ob sie den diesjährigen Act oder einen neuen Künstler als Song-Contest-Vertreter schicken werden. Der ORF hat nun erneut Vincent Bueno nominiert, er muss an einem neuen Lied arbeiten. Es darf vor 1. September nicht öffentlich aufgeführt werden, so das Reglement des ESC. Bueno soll mit seinem Team einen Up- oder Midtempotitel mit Ohrwurmqualität finden, wäre der Wunsch. Womöglich in einem Songwriter-Camp, das der ORF mitfinanziert. In so einem Camp entstand etwa "You Got It" (Platz vier für die Schweiz 2019) von Luca Hänni. Austro-Philippino Bueno soll sein Tanztalent jedenfalls auf der ESC-Bühne zeigen können.

Der ORF produziert indes auf Initiative von Programmdirektorin Kathrin Zechner für Mitte April drei Sendungen unter dem Titel "Mr. Song Contest proudly presents - Der ,kleine' Song Contest" einen virtuellen ESC 2020 mit Andi Knoll - "als Anerkennung für die Leistung der 41 ESC-Länder und ihrer Künstler", wie man vom Küniglberg vernehmen kann. Am 14., 16. und 18. April wird der ESC-Veteran ab 20.15 Uhr auf ORF 1 zur virtuellen Song-Contest-Challenge laden. Dabei soll eine Jury die Videos der Songs in den drei Sendungen reihen, wobei die Details erst in den kommenden Tagen veröffentlicht werden. Nach Ausgabe Nr. 3 sollen dann drei Jurysiegervideos feststehen. Aus diesen kann dann das Publikum seinen Favoriten zum ESC-Videosieger 2020 krönen.

Knoll wird alle 41 Beiträge vorstellen, die in Rotterdam zu hören gewesen wären; ehemalige ESC-Vertreter Österreichs sollen die Songs dieser "Song Contest Video Edition" kommentieren, einordnen und bewerten. Zum Finale mit den drei Favoriten der Sendungen ist ein Publikumsvoting angedacht. Bei den Buchmachern sah das Ranking bis zur Absage so aus: Bulgarien siegt vor Litauen, der Schweiz und Island. Es folgten Russland und Italien.

Einige Länder haben bereits ihre Kandidaten erneut nominiert. Etwa Bulgarien, Israel, Belgien, das Gastgeberland Niederlande und die Schweiz. Auch sie müssen eben neue Titel suchen. Schweden hält indes am "Melodifestivalen" fest, wo über Wochen in mehreren Live-Shows, die sehr hohe Einschaltquoten haben, der Vertreter ermittelt wird.

Was ist aber nun für den 16. Mai geplant, wo das große ESC-Finale in Rotterdam über die Bühne gegangen wäre? "Die EBU und ihre Mitglieder sind daher derzeit dabei, ein anderes Programmformat zu entwickeln, aber keinen Wettbewerb, um dabei zu helfen, Europa in diesen herausfordernden Zeiten zu vereinen und zu unterhalten. Es ist unsere Absicht, in den kommenden Monaten mit dieser Ausstrahlung und auf unseren Online-Plattformen die Songs und Künstler, die für den ESC 2020 ausgewählt wurden, zu ehren", lautet das Statement des Dachverbands der Eurovision.
So klingt "Alive", mit dem Vincet Bueno in Rotterdam gestartet wäre:


Und das war die Nummer eins in den Wettbüros vor dem "Shut Down": Bulgariens Victoria: