"Abstand halten und zu Hause bleiben", lautet in diesen Tagen und Wochen das Motto. Kontakte zu Freunden, Arbeitskollegen und vielen Verwandten sind meist nur virtuell möglich und empfehlenswert.
Wer trotzdem nicht auf gemeinsam verbrachte Stunden am Sofa verzichten möchte, dem bietet die Chrome-App "Netflix Party" eine interessante Alternative: Die rasch im Chrome-Browser installierte Erweiterung ermöglicht den gemeinsamen Konsum von Serien, Dokus oder Filmen. Die Ausspielung erfolgt simultan. Dazu gibt es ein großes Chatfenster, in dem sich alle Teilnehmer unterhalten können. Das Popcorn und das Erfrischungsgetränk muss allerdings jeder selbst mitbringen.
So funktioniert "Netflix Party":
- Herunterladen der Chrome Erweiterung "Netflix Party" von der Webseite. Hinweis: Diese Möglichkeit gibt es derzeit nur im Chrome-Browser.
- Rufen Sie, wie gewohnt, auf Netflix einen Film oder eine Serie Ihrer Wahl auf und starten Sie diesen beziehungsweise diese.
- Rechts oben wird im Browser der "NP"-Button aktiviert - er leuchtet rot auf. Klicken Sie auf den Button und dann auf "Start Party". Sie erhalten einen Link, den Sie an Ihre Party-Gäste übermitteln.
Kino-Alternative
Österreichs Kinos, durch die Streamingbranche ohnehin unter Druck, erleben durch die Coronakrise die nächste massive Erschütterung. Dennoch gibt es auch abseits von linearem und nichtlinearem Fernsehen Möglichkeiten, Kinofilme aus Österreich zu sehen und damit heimische Kinos zu unterstützen: Je ein Drittel der Leihgebühr von Kino VOD gehen an ein Kino der Wahl und an die Filmschaffenden.
EU-Kommissar sprach mit Netflix-Chef über Datenreduzierung
Nach Sorgen, die verstärkte Nutzung von Video-Streamingdiensten könnten in der Coronavirus-Krise das Internet verstopfen, hat sich die EU-Kommission an Netflix gewandt. EU-Kommissar Thierry Breton sprach mit Netflix-Chef Reed Hastings über Wege, die Belastung zu senken, wie die Brüsseler Behörde am Mittwoch mitteilte.
Dabei sei es unter anderem um die Idee gegangen, die Bildqualität bei starker Auslastung automatisch von HD- auf Standard-Auflösung herunterzuschrauben.
Mehr Schärfe, mehr Daten
Bei einer höheren Bildauflösung gibt es ein schärferes Bild, weil mehr Pixel dargestellt werden. Dafür werden aber auch mehr Daten übertragen. Netflix empfiehlt für HD (High Definition) eine Internet-Geschwindigkeit von fünf Megabit pro Sekunde, während es bei Standard-Auflösung drei Megabit pro Sekunde sind. Einen richtig großen Sprung gibt es dann aber bei dem noch besseren Utra-HD-Format: Hier empfiehlt Netflix 25 Megabit pro Sekunde. Die Ultra-HD-Qualität gibt es dabei nur in den teureren Tarifmodellen von Netflix.
Die Kommission rief die Streaming-Plattformen insgesamt auf, mit Internet-Anbietern zusammenzuarbeiten und ihren Datendurchsatz anzupassen, um das Arbeiten von zu Hause aus nicht zu bremsen.
Der in Frankfurt basierte weltgrößte Internet-Knoten DE-CIX hatte zuvor mitgeteilt, der durchschnittliche Datenverkehr habe zuletzt um zehn Prozent zugelegt. Man sei aber für den Anstieg gerüstet. Der Datenverkehr durch Videokonferenzen sei binnen sieben Tagen um 50 Prozent gestiegen.