Recht überraschungsfrei war der Start in die neue Staffel, aber ohne Luft nach oben wäre es fad. Außer bei Silvia Schneider. Wer war da denn Profi, wer Promi? Doch dazu später. Michi Kirchgasser & Willi Gabalier eröffneten die 13. Ballroom-Saison von ORF 1: Mit einem Quickstepp zu „Get the Party Started“. Und das war laut Juror Dirk Heidemann ein "ordentlicher Beginn", auch wenn ihm die Ex-Skirennläuferin noch etwas zu steif war. Co-Jurorin Karina Sarkissova, die laut Moderator Klaus Eberhartinger "strenger als der russische Winter" sein kann, führte den Begriff "kerlenhaft" ein. Kirchgasser war ihr also etwas zu burschikos als Tänzerin - wie bei allen ehemaligen Sportlerinnen. An Punkten gab es für die Premiere 19. Die werden in die dritte Show mitgenommen, wo es dann erst zum ersten Abschied eines Paars vom ORF-Parkett kommen wird.
Natalia Ushakova & Stefan Herzog hatten im Anschluss eine schwierige Samba zu „Higher Love“ zu absolvieren. Beim Tanzen hat die russisch-österreichische Operndiva immerhin keine Zeit zum Reden und zum Lachen. Und zum Lachen. Und zum Lachen. Was auch eine Waffe sein. "Für meinen Geschmack haben Sie Ihren Busen zu oft eingesetzt, mehr Beinarbeit bitte", konstatierte Balazs Ekker. Kollegin Nicole Hansen lobte das "super Körpergefühl", forderte aber noch mehr Energie. Punkte: gegackerte 17. Ushakova wird sicher im Laufe der Staffel polarisieren. Wenn auch anders als etwa die Jazz Gitti oder Jeannine Schiller.
Edita Malovcic & Florian Vana traten mit „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ (Langsamer Walzer) als drittes Paar an. Die Schauspielerin (u. a. "Altes Geld") und Sängerin hörte von der Jury "out of her comfort zone": "Sie wissen, wie man eine Illusion erschafft", so Sarkissova, tadelte etwas die Schulter, sah aber "Momente der Schönheit". 23 Punkte!
Silvia Schneider & Danilo Campisi hatten zu „Candyman“ einen Jive einstudiert. Die Moderatorin und Designerin, die jahrelang auch als Freundin von Andreas Gabalier in den Society-Rubriken vertreten war. "Unglaublich", schwärmte Hansen. "Chapeau", zog Heidemann den Hut, "sensationell für die erste Sendung!" Das Publikum sieht freilich gerne Entwicklungen, die Linzerin kommt schon fast wie ein Profi über den Bildschirm. Es regnete 32 Punkte. Auch für Danilo eine Genugtuung; als er 2017 zum letzten Mal als Profi dabei war, schied er mit Wetterfee Eser Ari-Akbaba als erstes Paar aus.
Tamara Mascara & Dimitar Stefanin boten schließlich zu „Perfect“ einen Wiener Walzer. Tamara = Raphael, ungeschminkt im Trainingsraum des ORF. Auf dem Parkett dann Dragqueen Tamara. Dem Vernehmen nach gab es zwei Profis, die nicht mit einem Mann tanzen wollten. Raphael bekam einen seiner Wunschpartner (Willi oder Dimitar). Juror Ekker ist sicher kein Dragqueen-Fan, "aber der Walzer war gut", lobte der Ungar. Stefanin ist der ideale Partner, die beiden könnten mit ihrer selbstverständlichen Eleganz und Harmonie noch weit kommen. Eine Bereicherung für den Ballsaal. Und eine schöne Überraschung zum Abschluss der Premiere. 29 Punkte.
Am 13. März wird es bei den Promi-Herren, die in der ersten Show einen kurzen Gruppenentanz hinlegten, wohl weniger Punkte geben, wie wir von Insidern aus den Trainigsräumen erfahren haben. Am begabtesten: Sänger Cesár Sampson, Dritter beim Song Contest 2018 in Lissabon.