„Marie Kondo, die wohl weltweit bekannteste ,Aufräumerin‘ war gestern, ,Wischen‘ ist heute“, gibt ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner als Startzeichen für die neue Serie „Wischen ist Macht“, deren Entstehung als „wilder Ritt“ bezeichnet wird. Ergebnis: 18 Folgen zu je 25 Minuten, die man kreuz und quer schauen kann und ab morgen immer montags im Doppelpack laufen. Die ersten Einsatzorte von Frau Sendracek und ihrem chaotischen Putztrupp (Firmenslogan: „Dreck.Weg.Sendracek“) sind eine Schule und ein Bestattungsinstitut.
Ursula Strauss hat „lange überlegt und gewartet, eine neue Serie zu übernehmen, und zeigt sich nun über den Wechsel ins Comedy-Fach begeistert: „Ich liebe diese Sendracek, und es macht mir so eine Freude, mit ihr ein bisschen verrückt zu sein.“ Irre, komisch, wunderlich – auf alle Fälle ist das neue ORF-Format ein Farbklecks im Programm. Motto: Die spinnen, die Saubermacher! Ihre Auftraggeber oft nicht weniger. Für drei Newcomer ist die Putz-Serie jedenfalls eine große Chance.
Lilian Jane Gartner ist mit 25 das Küken, hatte bisher ein paar Kurzauftritte (etwa „Soko Kitzbühel“) und ist als Zoe die Einzige im Putztrupp, die sich von der eigentlichen Hauptaufgabe nicht ablenken lässt, nimmt das Wort Reinigung mitunter aber zu ernst. „Sie ist sehr pragmatisch, kennt keine Füllwörter, kann aber auch nicht zwischen den Zeilen lesen“, beschreibt die Wienerin ihre Figur.
Zeynep Buyraç (37), geboren und aufgewachsen in Istanbul, wo sie eine deutsche Schule besucht hat, spielte bisher viel Theater und war etwa in der ORF-Stadtkomödie „Herrgott für Anfänger“ zu sehen. Als Mira Petrenko schaut sie vor allem darauf, selbst zu glänzen – und nicht die Toiletten.
Auch privat ein Fan von Kampfchoreografien wie seine Serienfigur ist Manuel Sefciuc (32), der als Volte nicht dem Lurch, sondern seinen Träumen hinterherläuft. Volte ist Bundesheerveteran und hat früher im Nahen Osten gekämpft, womit er die burgenländisch-ungarische Grenze meint. „Im Grunde ist er gutmütig und hat das Herz am rechten Fleck“, sagt Sefciuc, der bisher kleine Rollen u. a. im Wiener Landkrimi und in „Erik & Erika“ hatte.
Ein TV-Comeback feiert Stefano Bernardin, der durch „Schlosshotel Orth“ (50 Folgen, 200–2006) bekannt wurde und in der allerersten Staffel von „Dancing Stars“ mitgetanzt hat. Seine Figur, Ferdinando Sanchez de la Luz, ist wie „ein Kind, das heute Rapper, morgen Stuntman und übermorgen ein reicher Arzt werden will“, lacht der 42-Jährige. "Es ist schon ein seltsames Biotop von fünf völlig wahnsinnigen Menschen, die wie eine Familie zusammenhalten", lacht Ursula Strauss.
Ab morgen hat der Wahnsinn also einen neuen Namen: „Wischen ist Macht“.