Erst kürzlich hatte ein Gericht im Zusammenhang mit einer Demonstration für zulässig erklärt, dass der deutsche AfD-Politiker Björn Höcke als „Faschist“ bezeichnet werden darf. Nun hat der Chefredakteur des ZDF, Peter Frey, noch eines drauf gesetzt. In einem „Zeit“-Interview verneinte dieser die Frage, ob der thüringische AfD-Chef noch ein geeigneter Gast für Talkshows sei. „Wir Medien haben niemanden zu erziehen“, so der Chefredakteur. „Aber wir müssen zeigen, wo die Grenzen demokratischer Gesinnung verlaufen.“
Dass der deutsche Journalismus zu links sei, glaubt Frey dabei aber nicht: „Ich kann das heutige Gerede, der deutsche Journalistenstand hätte einen rot-grünen Einschlag, nicht nachvollziehen.“ Es treffe nicht zu, dass konservative Positionen dort keinen Platz hätten. Das ZDF sei einem breiten Meinungsspektrum verpflichtet. Die Ausnahme bildeten antisemitische und rassistische Positionen.
Im September hatte sich Frey ein Interview mit Höcke vorzeitig beendet, nachdem der Politiker das Gespräch wegen von ihm als unpassend empfundenen Fragen unterbrochen hatte. Der ZDF lehnte es ab, das Interview neu zu beginnen.