„Das dunkle Paradies“ handelt von einem Mord an einem Edel-Callgirl in einem Nobelhotel in Zell am See. Dabei ist so manches Rätsel zu knacken.
Manuel, Ihre Karriere hat 2008 begonnen, als Sie die Hauptrolle in „Falco – Verdammt, wir leben noch!“ verkörperten. Mit welchen Gefühlen denken Sie an die damaligen Dreharbeiten?
Manuel Rubey: Mit wahnsinniger Freude. Das war damals ein echtes Geschenk, das allerdings mit dem Risiko verbunden war, dass es leicht schief gehen hätte können. Doch es ging gut, und „Falco“ erwies sich als Türöffner, weil man mir von da an zutraute, auch andere Sachen spielen zu können.
Zum Beispiel jetzt den leitenden Kriminalbeamten Martin Merana in den Salzburger Landkrimis des ORF?
Rubey: Eine absolut interessante Aufgabe, weil man sich in dieser Geschichte traut, in den Mikrokosmos reinzugehen. Und diese Story ist so verzahnt, dass sie überall auf der Welt passieren könnte.
Wie sehen Sie den Charakter des Meraner?
Rubey: Er ist mehr der Kopf-Typ. Privat bin ich sicher gefühlsbetonter als er. Von allen Seiten her betrachtet ist er mir aber gewiss nicht ganz fremd. Ich mag ihn total, weil er so gescheit ist und sicher über einen hohen Intelligenzquotienten verfügt. Er ist schlagfertig, kann Kausalketten richtig deuten, aber er verdrängt, verdrängt, verdrängt. Wohl, weil hier auch Gefühl im Spiel ist. Interessant ist auch, dass wir hier erleben, dass vieles, was nicht gezeigt wird, interessanter sein kann ist als das, was man zeigt.
Ein Verdienst der Regisseurin und Koautorin Catalina Molina?
Rubey: Ja, und dazu muss man erwähnen, dass hier ein sehr junges Team am Werk war. Catalina ist eine Ermöglicherin, hat ein kompaktes Konzept, aber trotzdem dürfen die Schauspieler mit Ideen zu ihr kommen.
Der Fall „Das dunkle Paradies“ führt auch in die aktuelle Tagespolitik. Ibiza?
Rubey: Nicht unbedingt, obwohl sich da ein gewaltiges Spektrum aufgetan hat. Was zur Hölle kann man nach diesem Ereignis noch alles erfinden?
Haben Sie einen TV-Lieblingskommissar?
Rubey: Schon. Inspektor Columbo. Schon allein, weil der so schauen durfte wie er geschaut hat. Aber gerade deswegen ist er wohl so groß und berühmt geworden. Noch heute kommt er ja regelmäßig auf die Bildschirme. Zur Einschlaf-Stunde. . . Ja, und atmosphärisch gepackt hat mich immer Kommissar Maigret. Agatha Christie hab’ ich auch genossen. Die hat meine Oma immer gelesen und mir diese Krimis wärmstens empfohlen.
Haben Sie sich je bei einem Krimi wirklich gefürchtet?
Rubey: Ja, bei der deutsch-skandinavischen Serie „Die Brücke“, die im Augenblick, bis 11. Jänner, noch einmal auf Sky läuft. Der Fall beginnt auf der Brücke zwischen Dänemark und Schweden. Dort wird eine Leiche gefunden. Der Oberkörper liegt in Schweden und gehört der Vorsitzenden des Stadtrates von Malmö. Der Unterkörper liegt auf dänischem Gebiet und gehört einer dänischen Prostituierten. Spannend, wahnsinnig spannend. Und realistisch.
Luigi Heinrich