Die ARD hat nun Details zum außergewöhnlichen Fernsehprojekt „Der Feind – Recht oder Gerechtigkeit nach Ferdinand von Schirach“ bekannt gegeben, von dem Hauptdarsteller Klaus Maria Brandauer erstmals im Kleine-Zeitung-Salon am Montag in Wien erzählt hat.
„So etwas gab es noch nie“, sagt Christine Strobl von der Produktionsfirma Degeto, „eine Geschichte, erzählt in zwei Filmen aus unterschiedlichen Perspektiven, gleichzeitig ausgestrahlt in der ARD und in allen Dritten Programmen der ARD (also Bayern, SWR, NDR, WDR etc., Anm.) Mit ,Der Feind‘ wollen wir alle Zuschauer in die Diskussion von Recht oder Gerechtigkeit einbinden. Ich bin sicher: Das wird das Fernsehereignis des Jahres!“.
So funktioniert das TV-Projekt, dessen genauer Ausstrahlungstermin für 2020 noch aussteht: Der Fall, die Entführung einer Zwölfjährigen, wird aus zwei Perspektiven, also in zwei Filmen gleichzeitig erzählt: Der eine folgt Kommissar Peter Nadler (Bjarne Mädel) bei seinem Wettlauf gegen die Zeit, der andere folgt dem Strafverteidiger des Beschuldigten, Konrad Biegler (Klaus Maria Brandauer), und lässt uns die Frage, was Recht und was gerecht ist, völlig anders erleben.
Am Ende werden sich beide im Prozess gegenüberstehen. Die Mittel, die Nadler einsetzt, mögen im Einzelfall unserem Gerechtigkeitsgefühl entsprechen, aber heiligt der Zweck alle Mittel? Dürfen der Rechtsstaat und seine Vertreter alles tun, wenn es darum geht, Leben zu retten, oder muss das Recht immer und für alle gelten?