"Ich hoffe, wir sehen einander bald einmal anderswo wieder“, schloss Tobias Pötzelsberger am Montagabend die diesjährigen „Sommergespräche“ im ORF. Fürs Erste kehrt der 36-Jährige allerdings wieder zu den frühen ZiB-Nachrichten zurück. Wie es danach weitergeht, darf mit Spannung beobachtet werden: Es braucht nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, wie am Küniglberg bereits fieberhaft nach neuen Aufgaben bzw. Sendungen für den oberösterreichischen Senkrechtstarter gesucht wird.
Mit den „Sommergesprächen“ trat Pötzelsberger in die Fußstapfen arrivierter Kollegen. Von Hans Bürger bis Armin Wolf, von Ingrid Thurnher bis Susanne Schnabl. Und die Fußstapfen füllte er gekonnt und unter großem Interesse des Publikums: Mit im Schnitt 794.000 pro Sendung waren die „Sommergespräche“ 2019 die erfolgreichsten der Geschichte. Zum Vergleich: Hans Bürger und Nadja Bernhard erreichten im Jahr 2017 durchschnittlich 782.000 und waren damit die bisherigen Rekordhalter.
Wer erwartete, der aus Lochen am See stammende Moderator mit dem jugendlichen Lächeln könnte auf der großen Sommerbühne verglühen, den belehrte Tobias Pötzelsberger eines Besseren. Mit Ruhe, stets gut vorbereitet und einer sympathischen Mischkulanz aus Understatement und Direktheit sorgte er fünf Abende lang für 52-minütige Kurzweile – und gibt sich dennoch selbstkritisch: „Ich bin mit keinem Gespräch völlig zufrieden, sehe überall Dinge, die ich im Nachhinein womöglich anders machen würde. Aber grosso modo bin ich froh und dankbar – es hat Spaß gemacht, es war hochinteressant und die Quoten sind sehr, sehr gut.“
Wünsche, das Format zu adaptieren, hat Pötzelsberger nicht: „Ich finde die ,Sommergespräche‘ gut so, wie sie sind. Ein Interviewformat in dieser Länge gibt es nicht oft und allein schon deshalb ist es wichtig und interessant.“ Ob er wieder für die „Sommergespräche“ zur Verfügung stünde? „Selbstverständlich!“, lautet die knappe Antwort.
Zunächst stehen andere Projekte an, auch private: Seinen beiden Alben will der passionierte Musiker (Band „The More or The Less“) ein drittes hinzufügen. Die Lieder sind schon geschrieben: „Ja, jetzt ist endlich wieder Zeit für die Musik! Wann sie fertig wird, steht noch in den Sternen – aber zumindest hab ich mir grad ein neues Mikrofon gekauft“, erzählt er schmunzelnd.