Heutzutage ist man ja ständig in Alarmbereitschaft. Aber denkt man deshalb bei einem Kreidekreis sofort an Bertolt Brecht, und daran, dass sich zwei Frauen um ein Kind streiten? Aber dann verlangt auf einmal jemand so etwas wie „Eier, Eier“ (es könnten auch „Aija, aija“
gewesen sein), am Teppich ist weißes Pulver verteilt (es könnte auch Mehl sein) und man ist trotzdem nicht mit den Kindern im „Lustigen Backkurs“, sondern bei einer Hexenweihe.

1999 widerfuhr dergleichen der Hellseherin Rosalinde (nicht verwandt mit der aus der „Fledermaus“), unter kräftigen „Eier“- oder so-Rufen der Lehrmeisterin. Ohne „Am Schauplatz“ wäre man ja völlig ahnungslos.


Für die 900. Sendung holte Peter Resetarits das „Best of“ Übersinnliche aus dem Archiv. Er besuchte Rosalinde, die nach wie vor Wesen anruft (und zwar ohne Handy), schaute im niederösterreichischen Kautzen vorbei, wo 1999 ein UFO-Landesplatz eingerichtet worden ist. Samt Leitfaden, was zu tun ist, wenn die „grünen Männchen aussteigen“: ruhig und freundlich bleiben, keine hektischen Bewegungen.


Das scheint auch die „Am Schauplatz“-Philosophie zu sein – ohne Hektik den alten Geschichten nachgehen, dabei neue erzählen und Sympathien für Verschrobenes zulassen. Müssen ja nicht gleich Außerirdische sein.