Erst am gestrigen Mittwoch hatte Richard Schmittseinen Abschied von "Krone.at" verkündet. Seine Funktion als Chefredakteur musste er schon mit 1. Juli abgeben und hätte, wie es damals hieß, andere Aufgaben im Haus übernehmen sollen.
Der Abgang Schmitts bei "Krone.at" war eine Folge der "Ibiza-Affäre" um Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Schmitt galt wegen seiner Nähe zu den Freiheitlichen und zur türkis-blauen Regierung als umstrittener Journalist. So publizierte er immer wieder bereitwillig von den Regierungsparteien lancierte Geschichten, in denen es mit zugespitztem Spin vor allem gegen Ausländer oder den "politischen Islam" ging.
"Die Verpflichtung von Richard Schmitt ist ein wichtiger Schritt in der neuen Markt-Offensive der oe24-Gruppe. Wir wollen in den nächsten zwei Jahren sowohl in Print - in der verbreiteten Auflage - als auch online - in den Visit- und User-Zahlen - zum Marktführer werden", sagte Niki Fellner, Gesamtchefredakteur der Mediengruppe "Österreich" und "oe24"-Geschäftsführer, laut der Aussendung. Schmitt solle "den Erfolgskurs von oe24" weiter ausbauen - und zwar durch eine Vergrößerung des redaktionellen Angebots, eine stärkere Präsenz in den sozialen Medien sowie einen Ausbau der User-Interaktivität. Für September, den Monat der Nationalratswahl, hat oe24-TV seinen Werbekunden bereits einen Marktanteil von 1 % in der Werbezielgruppe (fast eine Verzehnfachung gegenüber dem Vorjahr) angekündigt und garantiert, heißt es in einer Aussendung.