Eine Whiskeymarke wirbt mit der Sonderedition „White Walker“, eine Bank behauptet, „auch ein Lannister braucht mal einen Kredit“, ein Sportschuhhersteller hat die Edition „Night’s Watch“ im Programm. Nichts dokumentiert den „Game of Thrones“-Hype besser, als wenn man sieht, wer gerne alles Geld damit verdienen möchte. Der Trailer zur letzten, in der Nacht auf Montag auf HBO bzw. Sky startenden Staffel, hat letzten Monat 54 Millionen Youtube-Klicks generiert.
Je größer der Hype, desto schwächer die Serie: Die Schlachtenszenen und Special Effects wurden von Jahr zu Jahr spektakulärer und aufwendiger, die Drehbücher von Jahr zu Jahr dünner. Obwohl auch die späten Staffeln grandiose Momente haben, lässt die Saga den bilderstürmerischen Furor der ersten Jahre längst vermissen. Brillante Dialoge, ein quälend präziser Spannungsaufbau, genial strukturierte Konflikte, plastische Charaktere und unglaubliche erzählerische Wenden: Das war einmal. Die Staffeln 6 und 7 hudelten durch die Geschichte, wohl, um die Produktion zu Ende zu bringen, bevor die Kosten das Projekt kollabieren lassen. Zwischen Action und Hype blieb wenig Platz für das, was die Serie zu einer der besten der TV-Historie gemacht hatte. Der Winter ist da, und irgendwie ist es gut, wenn er nun auch bald wieder vorübergeht.