Es gibt ja Schauspieler, mit denen wird man quasi gemeinsam alt. Mitte der 70er-Jahre des vorigen Jahrtausends ermittelte Michael Douglas als Inspector Steve Heller an der Seite von Karl Malden in den Straßen von San Francisco. Douglas war damals um die 30, also jung und knackig, Wehwehchen und Ernsteres lagen in weiter Ferne, die nahe Zukunft war gepflastert mit Erfolgen und Auszeichnungen.

Zuletzt habe ich Michael Douglas etwas aus den Augen verloren. Umso schöner war das Wiedersehen – fast 40 Jahre nach San Francisco. In der Netflix-Serie „The Kominsky Method“ spielt er mit grandiosem Augenzwinkern einen Schauspiellehrer, dessen (mäßig erfolgreiche) aktive Karriere in der sehr fernen Vergangenheit liegt. Douglas ist inzwischen 75 Jahre alt, die Knochen knacksen vermutlich pünktlich beim Aufstehen, Wehwehchen und Ernsteres blieben ihm auch nicht erspart.

Abgesehen davon, dass „The Kominsky Method“ eine wunderbare Satire über das Filmbusiness ist, erfährt man viel über den sehr häufigen Harndrang des Hauptdarstellers. Ohne ihnen zu nahe treten zu wollen, geneigte Mitmänner im Mittelalter oder älter, hier ein gut gemeinter Ratschlag: Erledigen Sie ihre kleinen private Geschäfte, bevor Sie sich dem großen Filmgeschäft auf der Couch widmen.