Ein rezensorisches Naturgesetz besagt: Asterix, George Lucas, die Beatles und Johann Sebastian Bach dürfen nicht kritisiert werden. So ist das – und so sollte es auch bleiben.
Mit „Das Geheimnis des Zaubertranks“ bringt Egmont Ehapa Media gleich drei Kostbarkeiten zum Kino-Film, der am 14. März in die Kinos kommt, auf den Markt: Ein Album sowie das offizielle Buch und auch einen Roman zum Film. Das Album, gezeichnet von Fabrice Tarrin, ist kein Sprechblasen-Comic, sondern glänzt mit großformatigen Bildern und Erzähl-Text. Nach dem Film von Louis Clichy und Alexandre Astier hat Olivier Gay getextet.
Was den Asterix-Aficionado vor allem überrascht, ist ein noch nie gehörter Gedanke, den der böse Druide Dämonix äußert: „Wenn wir ein solches Wundermittel endlich im ganzen besetzten Gallien verteilen, wäre es möglich, Rom zu besiegen!“ Gemeint ist natürlich der Zaubertrank, der das gallische Dorf unbesiegbar macht. Im neuen Asterix-Abenteuer schickt sich Dämonix jedoch an, das Geheimnis des Zaubertranks an sich zu reißen.
Doch Miraculix braucht einen würdigen Nachfolger, der dieses Wunderwerk nicht für seine Zwecke nutzt, sondern mit der Weisheit eines ehrwürdigen Druiden einsetzt. Ein dramatisches Abenteuer entwickelt sich, welches im Film sicherlich gut zur Geltung kommt. Und hier muss mit dem anfangs erwähnten Naturgesetz unter relativ allgemeinen Bedingungen gebrochen werden, weil im Album die Geometrie des Films in den Comic-Raum gekrümmt wird. Freigespielt von der Last des Naturgesetzes, muss man feststellen: Der Erzähltext hinkt den Ideen und Zeichnungen leider hinterher, weil die Schwerkraft der Filmdramaturgie auf den Text des Albums wirkt.
Geniale Ideen
Dennoch bleiben einige geniale Ideen zurück: es gibt sogar eine Szene, in der die Frauen, gestärkt durch den Zaubertrank, die Römer verhauen. Wie sich dieses Abenteuer überhaupt anschickt, die Geschlechterrollen aufzubrechen: Aber zu viel darf hier nicht verraten werden.
Erstmals erscheint auch ein Asterix-Roman. „Wir wollen damit auch Schulklassen und Kinder erreichen“, sagt Anja Adam von Egmont Ehapa Media. Außerdem erscheint zeitgleich mit dem Filmstart am 14. März ein Asterix-Magazin mit Gimmick (ein gallisches Leuchtschwert): „Das Asterix-Magazin hat nichts mit dem Film zu tun und erscheint in diesem Jahr dreimal im Handel. Das ist eine Neuheit. Viele Leser haben viele Fragen zum Asterix-Universum und die können wir mit dem Magazin spannend beantworten“, sagt Adam. Nur eine Frage wird wohl auch in Zukunft nicht beantwortet werden: Die nach dem Geheimnis des Zaubertranks.