Alfred Biolek (84) ist zum TV-Abstinenzler geworden. "Ich schaue kaum noch Fernsehen, zappe durch, bleibe selten irgendwo hängen", sagte der frühere Fernsehmoderator ("Boulevard Bio") der "Süddeutschen Zeitung am Wochenende" in einem Gespräch mit der Köchin Sarah Wiener in Köln.

"Alles wird immer schneller, und ich vermisse Respekt. Der war mir immer wichtig, egal, was ich gemacht habe", sagte Biolek. "'Alfredissimo' war ja nichts anderes als eine Talkshow, nur am Herd. Kochen und auf meine Art reden kann man nur mit Menschen, für die man Sympathie empfindet."

Es sei ihm nie um Sensationen oder Skandale bei seinen Sendungen gegangen, sagte Biolek. "Manche Kritiker hat das gestört. Ob ich Sendungen wie 'Boulevard Bio' oder 'Alfredissimo' heute noch so machen könnte? Vielleicht passen sie nicht mehr in die Zeit."

Biolek erzählte erneut, dass er nicht mehr selber koche: "Das ist in meinem Alter zu anstrengend. Man muss beim Kochen ja ständig an den nächsten Schritt denken." Sein Adoptivsohn koche aber fast täglich für ihn, ab und zu schneide er dann noch Zwiebeln. "Ich habe mit 80 Jahren aufgehört, und ich trinke nur noch alkoholfreien Wein. Den nehme ich mit ins Lokal, und es ist für alle in Ordnung."