Gleich zu Beginn kommt die Salzburgerin Verena Altenberger ins Bild. Ihre kleine Tochter Elsie hat ihre Jacke auf einer Parkbank vergessen. Die Mutter schickt sie raus, um sie zu holen. Elsie kommt nicht mehr wieder. Eine hektische Suche nach Kind und Entführer beginnt. Die Mutter wird folgendermaßen beschrieben: „Kocht, wartet und ist mit allem überfordert. Vom eigenen Leid besessen.“ Dass sie noch ganz andere Seiten hat, erfährt man erst nach und nach.

Altenbergers Begeisterung für das Drehbuch war ausschlaggebend, dass sie schnell zusagte. „Wenn man dieses Buch in die Hand kriegt, ist man so gebannt, dass man nicht nur den bloßen Text lesen möchte, sondern jedes Komma und jeden Punkt. Und David Schalko ist natürlich ein irrsinniger Regisseur. Ein Genius in seiner Arbeit. Ich vertraue ihm zu hundert Prozent. Meine Rolle ist sowieso ein Hammer“, schwärmt die prämierte Mimin.

Verena Alternberger
Verena Alternberger © ORF

In der „M“-Version von Fritz Lang hatte die Mutter nur zwei kleine Auftritte. Erst ruft sie vom Balkon nach Elsie, dann sieht man sie beim Begräbnis wieder. „Also eine Mini-Nebenrolle, aus der jetzt eine Hauptfigur wurde, bei der sich nach und nach herausstellt, dass sie nicht nur eine verzweifelte Mutter ist, die ihr Kind vermisst, sondern dass es bei ihr auch Abgründe gibt, die sehr tief gehen“, verrät Altenberger.

Der ermittelnde Kommissar in „M“ ist der 47-jährige Wiener Christian Dolezal aus den „CopStories“. Für ihn ein Rollengenre, das sich schon früh abgezeichnet hat: „Bereits als ich ein ganz junger Schauspieler war, haben mir Kollegen gesagt: 'Du hast so ein Kommissar-Gesicht!' Na ja, und jetzt hoffe ich, dass ich diesem Fach vielleicht neue Impulse geben kann“, sagt er. Und fügt hinzu: „Der Filmkommissar in 'M' hat eine gescheiterte Ehe hinter sich, er hat sich von seinem Job entfremdet, alles in seinem Leben ist eine Baustelle. Was ihn stört, ist, dass ihm bei diesem Fall auch noch eine nervige Kommissarin, gespielt von Sarah Viktoria Frick, an die Seite gestellt wird.“

Insgesamt wurde ein 100-köpfiges Ensemble vor der Kamera versammelt. Wenn irgendwo in der Filmwelt ein besonders schräger, skurriler Typ gesucht wird, fällt meist der Name Udo Kier. In „M“ ist er der „Fuchspelzmann“. Er taucht überall auf, sieht vieles und fotografiert alles. Auch den Mörder. Doch welch ein Pech: Just dieses Foto ist unscharf!

„Wir drehten dauernd in Kälte und Schnee“, erzählt er, „und solcherart hat sich der Pelz von selbst ergeben. Und wieder mit David Schalko zu drehen, war mir ein Anliegen.“ Kier blickt zurück: „Er hat mich damals für 'Altes Geld' geholt. Ich war sehr glücklich, weil es zu jener Zeit in Deutschland für mich keine Chance gab, die Hauptrolle in einer Serie zu spielen. Wobei ich anfangs ablehnte, denn ursprünglich hätte der erkrankte Gert Voss die Hauptrolle spielen sollen. Ich argumentierte: Den Knecht im Burgtheater zu ersetzen, ist einfach, aber nicht den König. Dann ist Voss gestorben, und nach einigem Überlegen habe ich Schalkos Angebot angenommen.“

David Schalko
David Schalko © APA/HERBERT PFARRHOFER

Und der Steirer Gerhard Liebmann, der so eine Art „Fährmann“ in dem Sechsteiler spielt, wünscht sich für heute Abend: „Meine Hoffnung ist, dass dem Publikum beim Zusehen schlicht der Deckel wegfliegt, weil es hoffentlich spannend und unvorhersehbar ist, was wir erzählen.“

Sendetermine: nach der heutigen Doppelfolge jeweils zwei Folgen am 20. und am 22. Februar in ORF eins.