Es ist ihr 20. Streich: Im neuen Austro-„Tatort“ kommenden Sonntag ermittelt Adele Neuhauser zum 20. Mal als Majorin Bibi Fellner an der Seite von Harald Krassnitzer, der wiederum seit 20 Jahren im „Tatort“-Dienst ist.
Der Fall „Wahre Lügen“ (Buch und Regie: Thomas Roth) ist außergewöhnlich, da er auf einem wahren, österreichischen Politkrimi beruht: dem Fall Karl Lütgendorf. Der General, der in eine altadelige Familie geboren wurde, war von 1971 bis 1977 Verteidigungsminister. Wegen des Verdachts, in illegale Waffengeschäfte verwickelt zu sein, trat er zurück. Er starb am 9. Oktober 1981 durch einen Schuss in den Mund. Offiziell gilt sein Tod als Suizid. Bis heute halten sich Gerüchte, dass Lütgendorf auf einem Jagdausflug ermordet wurde.
Dieses Gerücht greift der explizit politische Film, spannend inszeniert, auf: Die Wiener Ermittler Bibi Fellner und Moritz Eisner werden ins Salzkammergut beordert, weil im Wolfgangsee eine tote Frau gefunden wird. Erschossen und versenkt. Die Tote ist eine vermisst gemeldete deutsche Journalistin, die zu illegalen Waffengeschäften recherchiert hat. Das ruft die Generaldirektorin für Innere Sicherheit auf den Plan. Die Ermittler stoßen schnell auf immer größeren Widerstand und Vertuschungen. „Schon als Jugendlicher hat dieser merkwürdige Fall Interesse bei mir ausgelöst“, sagt Roth. Für die Arbeit habe er viel recherchiert, viele der Akten seien unter Verschluss. Und: „Die ORF-Rechtsabteilung war von Anfang an in den Fall eingebunden.“