Eigentlich hatten Christian Tramitz und Helmfried von Lüttichau das gemeinsame bayerische Krimi-Kapitel schon abgeschlossen. Es brauchte einen Promotion-Termin für ServusTV, um für einen Trailer wieder gemeinsam vor der Kamera zu stehen. Der Salzburger Sender hat sich die Rechte an der siebten Staffel gesichert – der letzten, in der Tramitz und von Lüttichau gemeinsam zu sehen sind. Ab der achten Staffel heißt die Verbrecherjagd dann „Hubert ohne Staller“ – Helmfried von Lüttichau haut den Deckel drauf.
Sie standen heute wieder vor der Kamera. Wie war es?
Helmfried von Lüttichau: Der Dreh war bissl schwierig heut, weil ich mittlerweile einen Bart habe. Man hat uns zwar versichert, dass man uns sowieso nicht erkennen wird, aber wir haben es trotzdem probiert.
Christian Tramitz: Wir haben ihn einfach immer von hinten gefilmt.
Sie waren schon in der Schulzeit Kumpels. Hält eine Freundschaft so einen beruflichen Bruch aus?
Von Lüttichau: Keine Ahnung, das müssen Sie Christian fragen. Ich kann von meiner Seite nur sagen, ich habe das Gefühl, dass Christian diese Entscheidung respektiert hat. Worüber ich sehr froh bin.
Tramitz: Das habe ich nicht gesagt. Natürlich habe ich es nicht respektiert, denn ich erwarte auch, dass er zurückkommt. Und ich kann Ihnen versichern: Er wird zurückkommen.
Von Lüttichau: Aber er ist immerhin trotzdem noch sehr freundlich zu mir.
Tramitz: Ja? Aber nur nach außen. Aber im Ernst: Das war eine lange gemeinsame Zeit und ich kann ihn total verstehen, dass er eine kleine Pause braucht. Haben Sie seinerzeit die Serie „Dallas“ gesehen? Also unter die Dusche werden wir ihn nicht stellen, dafür ist er zu alt, aber vielleicht sitzt er auf einmal wieder in seinem Büro. Ich strebe also das „Dallas“-Prinzip an. Das können Sie ruhig schreiben.
Von Lüttichau: Wenn ich mal durch eine Tür gegangen bin, gehe ich nicht einfach wieder zurück, das ist nicht meine Art. “Don’t look back” ist eher mein Motto.
Tramitz: Was für ein dummes Sprichwort. Du bist ein lebendes Kalenderblatt.
Von Lüttichau: Wenn ich mich für etwas entscheide, dann stehe ich auch dazu. Insofern würde es schwerfallen, diesen Schritt zu revidieren. Wobei ich nicht sagen würde, dass wir niemals mehr „Hubert und Staller“ spielen, aber eine Rückkehr in die Serie – das klingt schon so unsexy.
Was kommt denn auf die Zuschauer in der siebten Staffel zu, die vor einer Woche startete?
Tramitz: Es erwartet sie etwa ein richtig gelungener 90-Minüter, mit dem die siebte Staffel ausgeleitet wird. Ich bin selten von etwas überzeugt, gerade von mir selber nicht, aber das ist wirklich ein schöner Film geworden.
Von Lüttichau: Die siebte Staffel hat natürlich neues Personal. Wir haben etwa mit Susu Padotzke eine neue Pathologin.
Tramitz: Aber die richtig gute wird die achte Staffel. Ohne Staller.
Es wird schon gedreht?
Tramitz; Ja, da wird alles umgekrempelt. Es ist natürlich ungewohnt, aber interessant.
Von Lüttichau: Aber eben erst in der achten Staffel. Die siebte Staffel ist noch mit mir und auf die bin ich auch sehr stolz.
Tramitz: Echt?
Warum?
Von Lüttichau: Weil wir glaube ich es geschafft haben, über diese vielen Jahre unser Niveau zu halten oder sogar ein bisschen lustiger zu werden. Es gibt ein paar Folgen in dieser Staffel, die ich ganz besonders mag: Etwa der Fall, wenn die Frau Hansen entführt wird und wir vor der Aufgabe stehen, zu dritt ein vierseitiges Haus zu umstellen.
Wird es nach dem Serienaus neue gemeinsame Projekte geben?
Von Lüttichau: Ich wünsche mir nichts sehnlicher als das und wäre doch sehr traurig, wenn es nicht passieren würde. Ich möchte unbedingt wieder mit dem Christian etwas zusammen machen, aber eben in einer anderen Konstellation. Ich glaube einfach, dass wir als Paar nicht nur diese beiden Polizisten spielen können. Ich denke, es gäbe bestimmt auch außerhalb von Hubert und Staller Möglichkeiten, andere Paarungen zu spielen. Also, Produzenten aufgepasst.
Tramitz: Wir drehen auch gerne in Österreich. Haneke? Schalko?