Völlig unerwartet traf es den Steirer Gerhard K. 2014: Der damals 39-Jährige erlitt einen Schlaganfall und ist seitdem schwer behindert. Sein Anwalt sieht einen Fehler des Spitals. Auch beim sechsjährigen Autisten Jonas geht es um einen medizinischen Fall: Die Gebietskrankenkasse will seine Therapie nicht bezahlen. Und dann ist da noch der tragische Fall der österreichischen Synchronschwimmerin, die nach einem Autounfall bei den Europaspielen in Aserbaidschan querschnittgelähmt ist.
Es sind Fälle wie diese, die Peter Resetarits und die „Bürgeranwalt“-Redaktion seit elf Jahren und 500 Folgen in die Öffentlichkeit bringen. „Mit unserer Sendung bieten wir den Bürgern eine Plattform“, erklärt Resetarits, und der 58-jährige Wiener kann auf eine hohe Erfolgsquote verweisen: „In mehr als der Hälfte der bei uns gezeigten Fälle konnte die Lebensrealität der Beschwerdeführer verbessert werden.“ Rund 1000 Fälle wurden seit 2007 verfilmt und im Studio diskutiert. Im Schnitt verfolgten die wöchentliche Sendung im Vorjahr 324.000 Zuschauer bei einem hohen Marktanteil von 23 Prozent.
Wohl auch deswegen ist ORF-Chef Alexander Wrabetz mit dem Format zufrieden: „Bürgeranwalt“ entspreche „exemplarisch dem öffentlich-rechtlichen Auftrag“, sieht Wrabetz eine Erfolgsgeschichte.