Schon wieder macht sich die rabiate Fee am Vogelhäuschen zu schaffen. Und wer muss es wieder richten? Genau, der Held vom Dienst:Will Smith. Es ist ein düsteres Setting, in das uns Netflix mit seinem neuesten Blockbuster "Bright" setzt. Und man lässt zwei Welten aufeinander prallen, die sonst wenig miteinander gemein haben: Schwere Jungs, Gangs und harte Cops, die für Recht und Ordnung sorgen (sollten). Doch ein paar Rollen in dem Schauspiel wurden durch Teilnehmer ausgetauscht, die man vornehmlich im Märchenwald findet: Orks, Elfen und Feen. Und als wäre es das Natürlichste der Welt, lebt man in dieser heruntergekommenen Großstadt eigentlich mehr nebeneinander als miteinander.
Die Elfen als Lichtgestalten, die im Bling-Bling-Ghetto ihre Überlegenheit zelebrieren. Am anderen Ende der Nahrungskette die Orks. Die halbe Welt traut ihnen nicht über den Weg, seit sie sich vor rund 2000 Jahren auf die Seite des Dunklen Lords gestellt haben. Der konnte nur durch Magie und einer "Armee der neuen Rassen" besiegt werden. Somit ist klar: Diese gruseligen, bulligen Typen mit ihren riesigen Eckzähnen sind die klaren Außenseiter. Das kann natürlich nicht so bleiben und so wird ausgerechnet der Streifenpolizist Ward (Will Smith) dazu auserkoren, künftig mit dem Ork Jack Jakoby (Joel Edgerton) als Partner die schweren Jungs in Schach zu halten. Es wäre wegen der Diversität und so.
Das funktioniert eher schlecht als recht, weil schon einmal die anderen Kollegen ganz sicher keinen Ork in der Truppe wollen und letztlich geht es so weiter, wie man es sich denken kann: Man wächst dann doch irgendwie zusammen. Auch, weil man auf ein ätherisches Wesen aus der Rubrik "Brights" stößt, das eines mit sich trägt, wonach alle anderen gieren: einen Zauberstab. Und so müssen Ward und Jack die mörderische Elfe Leilah (Noomi Rapace) in Schach halten. Immerhin will sie groß Karriere machen, wenn der Dunkle Lord wieder die Führung übernommen hat. Eine Heldennummer, die durchaus amüsante Momente hat ("Fahr nach Hause Prinzessin Fiona"), aber lieber bleibt man schön bei Hell-Dunkel sprich Gut gegen Böse, Graustufen sucht man vergeblich. Und eine Frage bleibt am Ende des Tages: Ist "Fuck!" eigentlich ein Zauberspruch?
Rund 100 Millionen Dollar soll der Film gekostet haben - viel Geld, das auch eine Entwicklung zeigt, die das Filmbusiness künftig nehmen wird: Blockbuster sind keine reine Angelegenheit von Hollywood mehr. Regisseur David Ayer ist immerhin auch kein Unbekannter, sein letzter Film trägt den Namen „Suicide Squad". Und wie es auch bei den Großen so üblich ist, wurde bereits im Vorfeld ein eigener Soundtrack lanciert und auch hier sind keine Unbekannten mit an Bord: Bastille, Machine Gun Kelly, alt-J oder Portugal The Man. Die Zukunft hat also begonnen, nur so düster, wie "Bright" schaut sie gar nicht aus.