"Hattest Du Pipi in den Augen?", fragte Moderator Thore Schölermann nach Annas erster Darbietung einen verdutzten Juror und Coach. Und konkretisierte dann seine Frage: "Warst Du getoucht?" - Das ist also die Sprache beim derzeit beliebtesten oder auch "oberemotionalsten" Castingformat im deutschsprachigen Fernsehen für hoffnungsfrohe Sänger und Sängerinnen mit toller Live-Band. Ein Jahr nachdem Robin Resch aus Rottenmann Zweiter auf der Sat.1.-Bühne wurde, stand gestern die 21-jährige Grazerin Anna Heimrath im Finale von "The Voice of Germany" (mit "superwunderschönen Leuten", wie es Samu Haber von "Sunrise Avenue" ausdrückte) ... und sang in Berlin gegen BB Thomaz (33), Natia Todua (21) und Benedikt Köstler (17) an. Gecoacht von Smudo und Michi Beck von den mehrfach mit einem Echo prämierten „Fanta 4“, die seit 1992 und dem Hit "Die da!?!" zu den Fixsternen in der deutschen Popszene zählen.
Annas Repertoire fürs Finale: Mit James Blunt gab sie sehr stimmungsvoll das Duett „Don’t Give Me Those Eyes“ (O-Ton Blunt: "So much spirit and soul in her voice!"), mit Smudo und Michi interpretierte sie den Rap-Klassiker „A-N-N-A“ von Freundeskreis, solo sang sie „Beneath Your Beautiful“ von Emeli Sandé. Das war auch die erste Solo-Performance des Abends, mit der die "Fanta 4"-Hälfte sowieso "total happy" war, jedoch erahnen ließ, dass es für den Sieg nicht reichen wird. Über den Titel "The Voice 2017" haben allein die TV-Zuseher entschieden. Wer noch nicht die Nase voll von den häufigen und extrem langen Werbeunterbrechungen hatte.
Nun denn: Natia gewann klar mit 50,10 Prozent. Platz vier mit 7,66 Prozent für BB Thomaz. Bronze für Anna mit 16,79 Prozent! Auf 25,45 Prozent und damit Silber kam Benedikt, der Hahn im Korb dieser Saison.
Nun heißt es für die Privatsender, auf die Quoten zu warten: 3,15 Millionen Zuschauer waren im Schnitt beim Halbfinale via Sat.1 dabei. Im Laufe der siebenten "Voice"-Staffel konnte man alerdings schon die Vier-Millionen-Marke in Deutschland überspringen.