Wie schon vor einem Jahr, exakt am 18. Dezember 2016, geht "The Voice of Germany" auch diesen Sonnntagabend mit heimischer Beteiligung ins Finale. Damals wurde Robin Resch aus Rottenmann Zweiter, heute singt Anna Heimrath aus Graz ab 20.15 Uhr um den Gewinn der Castingshow auf Sat.1. Dreimal steht die 21-Jährige am Abend live auf der Bühne in Berlin, wie auch ihre drei Mitbewerber BB Thomaz (33), Natia Todua (21) und Benedikt Köstler (17). Zu gewinnen gibt es einen Kleinwagen. Den Sieger bestimmen ganz allein die Zuseher per Anruf oder SMS.
Frau Heimrath, Glückwunsch zum Finaleinzug. Nervös?
ANNA HEIMRATH: Nein, ich habe nur Bock und Fun, glaube aber nicht, dass ich die Show gewinnen werde.
Warum nicht?
ANNA HEIMRATH: Na ja, ich sing halt schon immer. Ob das in der Dusche ist, während des Autofahrens oder im Garten beim Umstechen – und genauso singe ich auch hier in der Show. Alle anderen haben diese Facetten in ihren Stimmen, für mich ist das so normal, was ich da mach. Steh ich hier auf der Bühne, ist es, als ob ich daheim unter der Dusche stehen würde.
Dafür, dass Sie so „normal“ singen, sind Sie aber schon sehr weit gekommen. Ihre Erklärung?
ANNA HEIMRATH: Ich glaube, dass ich im Fernsehen sehr positiv und bodenständig rüberkomme, und das spiegelt sich in meinem Gesang und dem Tun auf der Bühne wider. Die Zuschauer dürften meine Leichtigkeit sehr entspannend gefunden haben zwischen den Feuerwerken der anderen Stimmen, die da im Halbfinale niedergegangen sind.
Sie scheinen sich darüber im Klaren zu sein, dass Sie im Halbfinale mit der Nummer „People Help the People“ unter den zwölf Kandidaten nicht zu den besten gezählt haben.
ANNA HEIMRATH: Na klar, ich hab das Lied auch nur mit 80 Prozent gesungen, aber mit so viel Freude im Herzen, dass das total okay für mich war. In den Proben hab ich mit 100 Prozent gesungen, aber das kam nicht rüber. Meinem Team und mir war auch klar, dass ich die Nummer „Fix You“ von Coldplay aus den Sing-offs nicht toppen kann. Besser hab ich nie zuvor gesungen.
Sie treten heute alleine auf, mit ihren Coaches Smudo und Michi Beck sowie James Blunt. Was passiert mit wem?
ANNA HEIMRATH: Mit Smudo und Michi Beck sing ich den Klassiker „A-N-N-A“ von Freundeskreis und darauf freue ich mich sehr, weil ich rappen darf. So kann ich eine weitere Facette zeigen und beweisen, dass ich nicht nur „Balladen-Anna“ bin. Mit James Blunt zusammen singe ich „Don’t Give Me Those Eyes“ und solo „Beneath Your Beautiful“ von Emeli Sandé und Labrinth.
Wer ist Ihr Favorit im Finale?
ANNA HEIMRATH: Natia aus Georgien. Weil sie eine Story und Charakter hat - sowie eine Stimme, die ihr so schnell niemand nachmachen kann.
Wie sieht Ihre Zukunft aus?
ANNA HEIMRATH: Sollte ich gewinnen, wovon ich nicht ausgehe, muss ich ein paar Abänderungen machen. An und für sich werde ich die „Voice of Germany“-Tour starten, dann werde ich nach Hause kommen, ein Musical in der Waldorfschule spielen, danach für die Hebammen-Aufnahmeprüfung im April lernen und die hoffentlich auch schaffen. Dann geht es in den Urlaub - auf die Alm ins Lachtal und nach Bali.
Die TV-Geschichte lehrt uns, dass Österreicher in Deutschlands Castingshows oft sehr weit kommen, aber nie gewinnen.
HEIMRATH: Ich glaube, das wird auch diesmal so sein.
Christoph Steiner