Ein triumphaler Sieg 2014, null Punkte im Jahr darauf, Platz 13 in Stockholm 2016, heuer ging sich in Kiew ein 16. Platz aus: Wie geht es beim Eurovision Song Contest (ESC) nun weiter? Die Hoffnung liegt auf Cesár Sampson. Er ist unser Mann in Lissabon, im Ö3-Wecker hatte er heute seinen ersten öffentlichen Auftritt als Repräsentant Österreichs  beim weltweit größten Wettsingen, dem ESC in Portugal: Und Cesár  weiß schon, wie es sich anfühlt, auf der großen ESC-Bühne zu stehen – und im Hinterkopf rund 200 Millionen Menschen vor den Bildschirmen zu haben: Der in Linz geborene und in Wien lebende Künstler unterstützte 2016 den Background-Chor beim bulgarischen Beitrag „If Love Was A Crime“ von Poli Genova, womit ein hervorragender vierter Platz erreicht wurde.

>>>Umfrage: Cesár Sampson beim Song Contest: Die richtige Entscheidung?

2018 ist Cesár als Solist nun der Vertreter Österreichs, gekürt durch eine interne ORF-Entscheidung: „Rhythmus, Mensch, Stimme“, freut sich Programmdirektorin Kathrin Zechner, „er weiß genau, wie er seine Stimme einsetzt – und zwar sowohl als Sänger als auch als Mensch!“ Zu seiner Kür als Nachfolger von Zoe und Nathan Trent erklärt Zechner weiters: „Seine Musikalität, sein Brennen für seine Kunst und sein ganzheitlicher Zugang zu seiner Musik sind ansteckend. Er ist gleichermaßen authentisch wie einzigartig – einfach ein großartiger österreichischer Künstler, der unser Land in Lissabon stolz machen wird.“

Wer nur eine Strophe von ihm hört, wird ihm alles andere als Durchschnitt bescheinigen: „Die Stimme ist mein am weitesten entwickeltes Instrument und das Resultat einer langen Reise. Ich habe schon mit einem guten Instrument angefangen, aber als Kind habe ich das noch nicht richtig verstanden. Ich habe zwar immer gut gesungen, aber mit dem Bewusstsein und der Erfahrung, die ich jetzt habe, ist das schon etwas ganz anderes“, erklärt Cesar.

Das Lied, das Cesár mit dem Tiroler Sebastian Arman (produzierte u. a. Conchita) und dem Austro-Bulgaren Boris Milanov schrieb, soll voraussichtlich im Februar seine Radio-Premiere erleben. Was darf verraten werden? „Mir als Bariton liegt der dynamische Midtempo-Bereich am besten, dort ist der Titel auch angesiedelt. Thematisch hat er eine spirituelle Komponente, es geht es um die Suche nach der universellen Liebe. Es ist jedenfalls kein Liebeslied an eine bestimmte Person!“

Was hat der Konnex mit Bulgarien aber auf sich? César, der auch Vocal Coach arbeitet, ist Mitglied des internationalen Musikproduzenten-Kollektivs „Symphonix International“. Und das konnte eben mit Wiener Beteiligung Bulgarien 2016 zum vierten und 2017 zum zweiten Platz („Beautiful Mess“) führen.


Ein rumänischer Cezar trat übrigens 2013 in Malmö an: Ein Countertenor dieses Namens mit Z, der die Opera-Popnummer "It´s my Life" interpretierte, erreichte mit 65 Punkten für Rumänien den 13. Platz im Finale.