Ein Tatort gibt Einblick in die Pornobranche: Schon vorab gab es viel Erregung um den Münchner Fall "Hardcore", in dem Batic und Leitmayr in einem Milieu ermitteln, das beide so gar nicht kennen. Ausgangspunkt: Nach einer gerade abgefilmten Orgie mit 26 Männern wird Pornodarstellerin Marie alias Luna Pink erdrosselt. Ihr näheres Umfeld wusste nichts von diesem Nebenjob der jungen Altenhelferin.
Die beiden Kommissare finden sich dann auch in einem Netz aus Geheimnissen, Lügen und Intrigen wider. Obwohl vieles nur angedeutet wird, ging dieser Tatort vielen Zuschauern offenbar dann doch zu weit - wie man auch an den Reaktionen im Netz verfolgen konnte.
Nachfolgend ausgewählte Reaktionen der Tatort-Fans auf Twitter:
Ziel des Spotts wurde am Montag vor allem auch die Bild-Zeitung, die sich über den Tatort auf ihrer Website empörte:
Das ist das Statement der ARD, die diesen Krimi gedreht hat. Die Produzentin Kirsten Hager erklärt die Motive.
Und hier finden Sie ein Zusammenfassung des Krimis und der Twitter-Reaktionen - ohne Spoiler. Der kontroversielle Film ist eine Woche lang in der ORF-tvthek zu sehen.
21.45 Uhr:
Letztlich endet dieser Tatort auf einer sehr melancholischen Note. Was einmal im Netz ist, bleibt auch dort - von der toten Marie sind am Ende des Films nur noch die Pornobilder als Luna Pink übrig. Fazit: Ein sehr düsterer Krimi, auch wenn ein paar Nackte und ziemlich viel Hardcore-Vokabular aufgeboten wurden.
21.40 Uhr:
Beim Massendreh im Sexclub werden die Bilder jetzt doch noch recht explizit. Da fragt man sich, was eigentlich das Publikum denkt, das nicht auf Twitter Originalitäten verbreitet.
21.31 Uhr:
Wie bitte??? Ein Geständnis um diese Uhrzeit? Eine Viertelstunde vor Schluss?
21.30 Uhr:
Aha, ein Dialog zwischen Pornoregisseur und Darstellerin zeigt: Alles ganz freiwillig, egal wie "hardcore" es vor der Kamera zugeht. Solche Behauptuungen dürften im Publikum noch für Diskussionen sorgen. Und die Porno-Abkürzungen werden jetzt auch für einige Twitteranten zu speziell.
21.20 Uhr: Dass man 2017 noch glauben kann, durch Aufkaufen von Pornofilmen ließen sie sich tatsächlich aus dem Verkehr ziehen, sorgt im Netz auch für einige Heiterkeit.
21.15 Uhr:
Trotz des Themas ist die Twitter-Community inzwischen ein wenig gelangweilt.
21.10 Uhr:
Der Vater hat alle Filme mit seiner Tochter aufgekauft. Und ist mit dem Pornoproduzenten per du. Als Kriminalfall nimmt dieser Tatort in diesem Moment erstmals Fahrt auf.
21.05 Uhr:
Erste Zwischenbilanz: Sprachlich ist dieser Tatort ziemlich deftig. Ob das allen zusagt? Kurz vor 21 Uhr sind die ersten Nackten im Bild. "Die beste Art, sich Sex abzugewöhnen, ist beim Pornodreh zu arbeiten", sagt eine Darstellerin zu Batic und Leitmayr. Dann gerät der Vater der Ermordeten unter Verdacht. Eh klar. Und die 26 Beteiligten am Sexdreh, nach dem die junge Frau starb, wollen bei der polizeilichen Befragung plötzlich alle nichts mit diesem "widerlichen" Business zu tun haben. Auch klar.
20.55 Uhr:
Die Ermittler stolpern durch die fremde Welt der Pornobranche wie zwei ergraute Unschuldslämmer. Derweilen gibt es noch immer keinen echten Verdächtigen. Die Mutter der Toten konfrontiert deren Regisseur und bekommt von ihm Tee angeboten: eine typisch abgehobene Tatort-Szene. Bei einer heißen Tasse erklärt sie ihm, die Tochter habe doch immer bekommen, was sie wollte, habe so ein Leben nicht nötig gehabt. Die weltfremden Eltern - wohl auch typisch Tatort.
20.45 Uhr:
Batic und Leitmayr lassen sich von einem jungen Kollegen Wörter wie "Gang Bang" und Bukkake" erklären. Die ergoogelt sich heute jedes interessierte Schulkind - erster unglaubwürdiger Handlungsdreh. Der zweite folgt auf den Fuß: Der Vater der ermordeten Pornodarstellerin ist ausgerechnet Staatsanwalt. Die Twitteria beginnt sich zu amüsieren.
20.35 Uhr:
Die Freundin der Ermordeten machte den gleichen Job, aber dann hat sie ein Kind bekommen und die Sexbranche hinter sich gelassen. Sie erzählt, die erdrosselte Marie habe die Pornos freiwillig gedreht. Batic ist erbost über den Zustand der Welt. Wieder einmal - er ist das ja oft. Dann treffen die Ermittler den selbsternannten "Cumshot-King", einen Pornoproduzenten. Die Sprache wird deutlich deftiger.
20.25 Uhr:
Der Fall beginnt hoch kulturell: mit Gruppensex zu Henry Purcells "Cold Song". Explizites wird nicht gezeigt. Das war auch so angekündigt. Argument der ARD: Man wolle zum Nachdenken über die Pornoindustrie anregen.
20 Uhr:
Schon vor 20.15 zeigte sich die Tatort-Gemeinde in freudiger Erwartung.