1. Was passiert in diesem „Tatort“?
Ihre Fans kennen Marie Wagner unter dem Pseudonym „Luna Pink“. Nun ist die junge Frau tot, halb nackt und erdrosselt in einem Geschäftsloft in der Münchner Innenstadt gefundenworden. Schnell ist klar: Am Fundort wurde davor ein Hardcore-Porno gedreht. Die Spuren zeugen von Massensexszenen. Der Gerichtsmediziner lässt später kein Detail darüber aus.
2. Gibt es ein übergeordnetes Thema?
Ohja! Der Krimi von Regisseur Philip Koch seziert perspektivenreich eine entfesselte Branche, deren Siegeszug im Internet unaufhaltsam voranschreitet. Zugleich greift der Krimi die Doppelmoral der Konsumenten an und will, durch Inneneinsichten ins Milieu, die schmuddelige Szene realitätsnah mit vielen verschiedenen Figuren zeigen und erklären.
3. Wie spannend ist dieser Fall?
Die Klärung des Falls ist weniger spannend als die Frage: Wie gehendie beiden „Tatort“-Routiniers bei ihren Ermittlungen in Swingerklub und Co. weiter vor.
4. Wie schlagen sich die Kommissare?
Sagen wir so: Dieser ist vielleicht ihr peinlichster Fall. Wie nicht anders zu erwarten meistern Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) die Ausflüge ins Milieu mit Situationskomik. Und ihr junger Kollege Kalli Hammermann (Ferdinand Hofer) versorgt sie mit einem Porno- Update an Fachbegriffen.
5. Womit punktet der Bayern-„Tatort“?
Mit einer originell mächtigen Bildästhetik: Die Kamera gibt den Zusehern durch ungewöhnliche Perspektiven Raum, sich ihr eigenes Bild zu machen. Zu viele Sexszenen gewährt die Primetime ja nicht.
6. Und woran hakt es bei diesem Krimi?
Der Fall will zu viel: Für allem die zwanghafte Klischeebefreiung produziert selbst das eine oder andere Vorurteil oder schiefe Bild.
7. Soll man da wirklich einschalten?
Dieser Krimi ist nichts für zartbesaitete Seelen. Manchen dürften die expliziten Szenen (in Bild, Worten und Gestöhne)