Frau Milborn, um 20.15 Uhr lädt Puls 4 die fünf Spitzenkandidaten der Parlamentsparteien sowie Peter Pilz zur ersten Elefantenrunde in diesem Wahlkampf. Angesichts der über 40 Polittalks rund um die Wahl am 15. Oktober: Warum sollte das Publikum just am Sonntagabend Puls 4 einschalten?
CORINNA MILBORN: Es ist das erste Aufeinandertreffen der sechs starken Kandidaten, und bei jedem einzelnen geht es um alles: Wenn Sie sich bisher noch nichts angesehen haben, bekommen Sie hier alle Infos und Einblicke an einem Abend.
In der Sendung gibt es Tafelfragen, bei denen sich die Politiker schlicht mit „Ja“ oder „Nein“ deklarieren sollten. Warum?
CORINNA MILBORN: Politiker sind ja recht gut darin, schwammig zu bleiben. Wenn sie aber im Parlament abstimmen, müssen sie zu einem Vorschlag Ja oder Nein sagen. Was erwartet uns also bei den Kandidaten, wenn es um die Entscheidung geht? Das machen wir mit den Ja/Nein-Tafeln sichtbar. Wir können so auch komplexere Diskussionen auf den Punkt bringen oder eröffnen.
Was passiert bei Ausflüchten? Ich könnte mir vorstellen, dass jemand sagt: „Das lässt sich nicht mit Ja oder Nein beantworten.“
CORINNA MILBORN: Wir zwingen niemanden zu einer Antwort – und wenn sich jemand bei einem wichtigen Thema nicht entscheiden will, sagt das ja auch viel aus.
Sebastian Kurz ist am Montag um 20.15 Uhr zum ersten Mal im heimischen Fernsehen in einer Zweierkonfrontation zu sehen. Erst diskutiert der ÖVP-Chef mit Ulrike Lunacek (Grüne), im Anschluss mit Matthias Strolz (Neos). Welche Gangart erwarten Sie von Kurz?
CORINNA MILBORN: Sebastian Kurz dominiert die Umfragen und stellt sich erstmals der direkten Konfrontation. Ich erwarte also exzellent vorbereitete Gegner und einen ÖVP-Obmann, der seine Positionen zum ersten Mal nicht nur erklären, sondern verteidigen muss – bei einer sehr hohen Erwartungshaltung. Das wird ein Höhepunkt des Wahlkampfs.
Christoph Steiner