Ein Abend im Zeichen von "England's Rose": Zum 20. Todestag von Prinzessin Diana (am 31. August) widmet sich ORF 2 am Samstag, dem 26. August 2017, Lady Di mit drei Produktionen: Zuerst steht "Diana - Forever und Ever" (20.15 Uhr), die neue Dokumentation von ORF-Adelsexpertin Lisbeth Bischoff auf dem Programm. Danach folgt "Diana - Mit ihren eigenen Worten" mit Filmmaterial aus einer Konversation Dianas mit ihrem Sprachlehrer (21.20 Uhr) sowie die ORF-Premiere des Biopics "Diana - Der Film" (22.25 Uhr). Ein Interview mit ORF-Societylady Bischoff finden Sie morgen in der Printausgabe der Kleinen Zeitung!
Über Diana sagt Lisbeth Bischoff: "Diana war eine interessante Persönlichkeit. Anfänglich scheu, baute sie ihre Macht am britischen Königshof mit Hilfe der Presse deutlich aus. Sie verstand es, ganz gezielt, die Medien nicht nur für ihr soziales Engagement, sondern auch für ihre privaten Querelen mit Prinz Charles und dem Königshaus zu nutzen. Sie legte sich mit dem Königshaus, einer alteingesessenen ,Firma', an. Das wurde ihr zum Verhängnis."
Was darf man aber von "Diana - Der Film" erwarten? Die aufwendige Filmbiografie der Princess of Wales zeichnet die beiden letzten Jahre der britischen "Königin der Herzen" nach - als bittersüße Herzschmerzgeschichte. Bereits bei der ersten Begegnung funkt es zwischen Diana (Naomi Watts), der bald geschiedenen Gattin des britischen Thronfolgers, und Herzchirurg Hasnat Khan (in souveräner Männlichkeit gespielt von "Lost"-Star Naveed Andrews). Der Herr Doktor interessiert sich wenig für die Klatschpresse und fühlt sich von der Dame hinter der öffentlichen Figur angezogen. Die Affäre wird bald zur großen Liebe - die sich allerdings öffentlich mit braunen Langhaarperücken und dem Verstecken im Kofferraum tarnen muss, um den Paparazzi zu entgehen.
Als Regisseur wurde der Deutsche Oliver Hirschbiegel verpflichtet, der sich mit dem Hitler-Film "Der Untergang" bereits einer realexistierenden Berühmtheit filmisch genähert hatte. Er fasst das für Filmemacher nicht unproblematische Sujet in einer verdichteten Form, verzichtet auf die chronologische Abfolge biografischer Highlights über einen längeren Zeitraum und hält sich eng an die Vorlage "Diana: Her Last Love" von Kate Snell, die sich auch im Produktionsteam fand.
Goldener Käfig
So schildert Hirschbiegel den Weg einer isolierten, unglücklichen Frau, die im Kensington Palast wie in einem goldenen Käfig lebt, zur glücklich Verliebten, die im Anti-Landminenkampf auch eine öffentliche Aufgabe findet. Die Romanze zwischen Diana und Hasnat wird dabei durchaus charmant entblättert, wenn sie ihm etwa einen Burger kommen lässt, nachdem er ihre gesunde Pasta nicht mag.
Dennoch spart der Film auch die Überspanntheit und Verletzlichkeit seiner Hauptfigur nicht aus, die sich nicht zuletzt in langen Gesprächen mit ihrer Heilerin Oonagh entfaltet. Die Widersprüchlichkeit der Figur Diana arbeitet der Film aber nur bedingt heraus. Eher macht Naomi Watts in einer beeindruckenden Interpretation der Manierismen sowie mit verschiedensten Perücken und Nasenprothese die überraschende Spießigkeit der Person respektive ihrer Rolle in dieser Welt deutlich. Letztlich führt diese Diana ein banales Leben im royalen Ambiente - und tatsächlich stellt sich die Frage, ob diese Banalität des Harmlosen nicht zu unspannend für einen Film ist. Am Ende von "Diana" dürfte wohl das gesamte Publikum Tränen in den Augen haben - entweder vor Rührung oder vom vielen Gähnen.