Seit Dominic Heinzls Society-Vorabendsendung "Chili" Ende 2012 vom ORF eingestellt wurde, ist es ruhig um den gebürtigen Hollabrunner geworden. Einzig während des Song Contests in Wien 2015 arbeitete er kurz für Puls 4. Am Donnerstag gibt er bei ATV sein Comeback – auf jenem Sender, für den er von 1997 bis 2009 mit "Hi Society" Tag für Tag originelle und freche Societyberichterstattung gemacht hat.
Herr Heinzl, wo haben Sie seit 2013 eigentlich gesteckt?
DOMINIC HEINZL: In der Schnupperpension.
Wie hat es Ihnen gefallen?
DOMINIC HEINZL: Also, ich werde sicher keinen Pensionsschock kriegen, weil den hatte ich schon mit 48. Ich freue mich schon richtig auf die Pension, weil ich nun weiß: Fad wird mir nie. Ich konnte alles das tun, was mir geschätzte 30 Jahre versagt geblieben war. Was die wenigsten wissen: Ich bin mit 20 zu Ö 3 gegangen und hatte seither täglich Sendung, also wirklich täglich. Bei Ö 3, beim ORF, bei ATV und dann wieder beim ORF. Nur zu Weihnachten produzierten wir für zehn Tage vor – und in der Zeit war ich dann auf den Malediven tauchen oder anderswo. Sonst war ich aber immer da. Hast du plötzlich von einem Tag auf den anderen Tag Zeit, entdeckst du, dass es so viele schöne Sachen im Leben gibt, dass ich es bedaure, es nicht schon früher erkannt zu haben.
Was war das Schönste in Ihrer Schnupperpension?
DOMINIC HEINZL: Ich hab mich auf Reisen konzentriert und war auf der ganzen Welt. Ich bin mit der Harley-Davidson in Amerika durch 14 Bundesstaaten gefahren, ich war in Neuseeland, Australien und in der Südsee. Von Chile bis Feuerland bin ich mit dem Motorrad gefahren, ich war in Russland, Südafrika, bei den Gorillas in Ruanda, in der Karibik und im Jänner geht es mit einem Expeditionsschiff in die Antarktis.
Warum kehren Sie nun ins Fernsehen zurück? Ist Ihnen langweilig geworden oder ist das Geld ausgegangen?
DOMINIC HEINZL: Ich bin in der glücklichen Lage, finanziell nicht Not leiden zu müssen – das ist ein Privileg und ein Glücksfall. Aber ich habe ja mehrfach immer wieder angeklopft, aber dir Türen gingen nicht auf. Kathrin Zechner etwa hat schon an ihrem ersten Arbeitstag angekündigt, dass der Heinzl weg ist, wenn sie kommt. Es gibt also keine Chance, in den ORF zurückzukehren, solange sie dort sitzt. Was ich ihr getan habe, weiß ich nicht. Bei ATV war die Türe zu, weil ich den Sender verlassen habe, und das grollten sie mir bis dato. Erst durch die Übernahme von ATV durch ProSiebenSat.1Puls4 sind mir wieder Menschen ohne Vorbehalt gegenübergestanden. Da hab ich mich vorgestellt und mir wurde gesagt: "Lass uns es versuchen!" Und soweit ich die Lage einschätzen kann, entwickelt sich das in eine sehr gute Richtung.
Was würden Sie für ATV in Zukunft gerne machen?
DOMINIC HEINZL: Ich habe nicht die Ambition, wieder täglich Society zu machen, aber einmal in der Woche oder einmal im Monat eine große Reportage, bei der wir mit Liebe zum Detail arbeiten können, das kommt meinen jetzigen Lebensinteressen schon sehr entgegen.
Was darf sich das Publikum von Ihrer vorerst einmaligen Sendung am Donnerstag um 20.15 Uhr erwarten?
DOMINIC HEINZL: Leute, die in die Sendung schon reingschaut haben, finden: Das ist Heinzl, so wie wir ihn kennen und lieben. Ich versuche, mich so weit wie möglich zurückzunehmen, aber dort, wo es notwendig ist, den Heinzl herauszulassen, da tu ich es.
Wie haben die Promis beim Beachvolleyball auf der Donauinsel auf Sie reagiert? Wie immer?
DOMINIC HEINZL: Mein Kameramann hat gesagt, es ist alles so, als wärst du nie weg gewesen. Auch ich habe mich so gefühlt: als ob ich immer da gewesen wäre. Es hat sich nichts verändert.
Schauen Sie eigentlich noch die "Seitenblicke" im ORF?
DOMINIC HEINZL: Das ist mir zu kurz. Kürzlich hab ich geniest und die Sendung war aus.
Christoph Steiner