Birgit Sarata, österreichische Opern- und Operettensängerin, vor allem aber Fixstern am Society-Parkett, begeht am 26. Juni ihren Geburtstag. Den wievielten, darüber schweigt die Diva beharrlich. Vermutlich ist es der 75, wobei Sarata selbst ihr Geburtsjahr schon mal mit "nach Christi Geburt" angibt. Mehr Klarheit herrscht da hinsichtlich ihrer beruflichen Laufbahn.
Immerhin stand für die Künstlerin früh fest, in welche Richtung es gehen sollte. "Schon mit vier Jahren wollte ich Sängerin werden, obwohl ich mir damals darunter sicher nichts vorstellen konnte", sagte Sarata, die in Wien geboren wurde, vor Jahren gegenüber dem "Freizeit-Journal". Aufgewachsen bei ihrer Großmutter, lernte Sarata bereits mit sechs Jahren Klavierspielen. In jungen Jahren bestand sie die Aufnahmeprüfung des Konservatoriums der Stadt Wien, wo sie Gesang bei ihrem großen Vorbild, Kammersängerin Esther Rethy, studierte, außerdem auch Lied und Oratorium.
War der Grundstein ihrer Gesangskarriere erst einmal gelegt, ging es Schlag auf Schlag. "Ich wollte unbedingt so rasch wie möglich zur Bühne, was mir mit viel Eifer auch gelang." Mit 18 trat Sarata im Salzburger Landestheater auf. Es folgten zahlreiche Auftritte an deutschsprachigen Opernhäusern, sie sang die Donna Elvira in "Don Giovanni", die Pamina in der "Zauberflöte", Desdemona in "Othello" und viele mehr. Mit "Das Land des Lächelns" eroberte Sarata schließlich 1974 neben der Bühne auch die Leinwand und erreichte dadurch ein internationales Publikum, Filme wie "Johann Strauß - Der ungekrönte König" (1987) und "Hochzeit in Wien" (1997) folgten.
Auf Tournee nach Amerika, Australien und Asien
Saratas Karriere beschränkte sich nicht nur auf Österreich. Neben Engagements und Auftritten im deutschsprachigen Raum unternahm sie Konzertreisen nach Amerika, Australien und Asien. Sie trat vor dem König des Inselstaats Tonga auf, der sie zu einem Musikfestival lud, reiste für Gastspiele nach Italien, Frankreich, Spanien und Portugal und bestritt 30 Premieren an der königlichen Oper in Belgien. Insgesamt verbrachte Sarata mehr als sechs Jahre ihres Lebens auf diversen Kreuzfahrtschiffen, wo sie ihr Können zum Besten gab. "Ich habe die Erde mehrfach umrundet", erzählte Sarata im Mai in einem Interview mit der "Wiener Bezirkszeitung".
Mit ihrem ersten Mann, Alfred Pitsch, ging Sarata nach Deutschland. "Da ich dann lange Auslandsösterreicherin war, bin ich in meiner Heimat, im Unterschied zum Ausland, gar nicht so sehr als Sängerin bekannt", so Sarata. Tatsächlich ist sie in Österreich weniger durch ihre Gesangskünste als vielmehr durch ihre Auftritte bei diversen Society-Events in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Anfang der Achtzigerjahre zog sich Sarata ihres zweiten Mannes Generalkonsul Konrad Rajers zuliebe eine Zeit lang von der Bühne zurück, 2010 beendete sie ihre Gesangskarriere endgültig. Für die Stadt Wien ist sie als Eventmanagerin tätig, 2015 saß sie neben Larissa Marolt, Oliver Pocher und Ramesh Nair in der Jury des ORF-Formats "Die große Chance der Chöre".
Sarata wurde unter anderem mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und dem Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet. Nebenbei ist die begeisterte Netzwerkerin unter anderem Honorarvizekonsulin der Republik Senegal. Seit 2002 ist sie mit dem Marmeladenhersteller Hans Staud zusammen.