In Österreich wäre ihr das vielleicht nicht passiert: Mit mehreren Stunden Verspätung kam „Lena Lorenz“-Darstellerin Patricia Aulitzky zur Aufzeichnung der „Promi-Millionenshow“ nahe Köln an. Sie war mit dem Zug an Köln vorbei bis nach Düsseldorf gefahren - kein Wunder, möchte man anmerken, gibt es in Deutschlands Zügen doch keine Chris Lohner, die mit vertrauter Stimme auf die Bahnstation aufmerksam macht. Auf Lohner traf Aulitzky dann doch noch: Im Studio zur Aufzeichnung der Spezialausgabe, die morgen (ORF 2, 20.15 Uhr) ausgestrahlt wird.
Gequizzt wird wieder für die gute Sache: Bis zu 300.000 Euro können vier Kandidaten für den nach einjähriger Kreativpause am 10. Juni zurückkehrenden Life Ball erspielen. Neben Lohner und Aulitzky stellen sich auch ORF-Kulturexperte Peter Schneeberger und Barbara Meier, 2007 Siegerin von „Germany's Next Topmodel“, Armin Assingers Fragen.
Die „Promi-Millionenshow“ hat traditionell ihre eigenen, durchaus humorigen Gesetze: Man gibt sich amikal und es wird rücksichtslos aus der zweiten Reihe eingesagt. Notfalls gibt es immer noch Life-Ball-Chef Gery Keszler, der aus dem Publikum heraus entscheidende Hinweise geben kann. Der gute Zweck heiligt manches Mittel.
Gezockt wird unisono nicht - diesbezüglich sind sich die Kandidaten vor der Show einig. Ob es bei diesem Vorsatz bleibt? Auf die Frage, ob er bei der Show mitmachen könne, habe ORF-Kulturchef Martin Traxl zu Peter Schneeberger gesagt: „Wunderbar, mach das - und blamier uns nicht.“
Schneeberger gab sich beim Plaudern vor der Aufzeichnung jedenfalls mutig aus Prinzip: „Wenn man Angst hat, sich zu blamieren, kann man viele Dinge im Leben nicht machen“, erklärt der 45-Jährige, der den Life Ball heuer gemeinsam mit Alice Tumler am roten Teppich moderieren wird. „Die Angst macht die Menschen klein“, fügte er noch hinzu. Präferenzen zeigte er dann aber doch: Auf Sportfragen möchte er gerne verzichten, Kulturthemen sind ihm erwartungsgemäß hocherwünscht.
Mit Respekt ging Patricia Aulitzky, die derzeit gerade neue Folgen der „Lena Lorenz“-Reihe dreht, an die Sache heran: Sie fühle sich wohl, wenn sie sich für Rollen gut vorbereiten kann, „hier als Privatperson zu sitzen, stresst mich“. Die aus Bayern stammende Barbara Meier, die mit dem Wiener Unternehmer Klemens Hallmann liiert ist, hofft auf Fragen aus den Bereichen Chemie und Physik. Geht nichts mehr, steht noch „Gault Millau“-Herausgeber Karl Hohenlohe als Telefonjoker zur Verfügung. Hilft auch das nicht, könne sie „notfalls einen Ohnmachtsanfall vortäuschen“, meint die 30-Jährige augenzwinkernd. So viel sei verraten: Das war nicht nötig.
Eine andere Rothaarige setzt auf eine große Portion Gelassenheit und eine bewährte Telefonhilfe: Dieter Chmelar war schon ein gutes Dutzend Mal in Assingers Show mit Rat zur Stelle. „Er ist ein Berufsjoker, so oft hat er das schon gemacht“, erklärt Lohner, der die Aids-Prävention ein besonderes Anliegen ist. Sie bemängelt, dass es in den letzten Jahren an entsprechenden Kampagnen der öffentlichen Hand fehlte, und erinnert daran, worum es bei aller Unterhaltung an diesem Abend geht: um Geld für Aids-Forschung und -Prävention.