Mit den Quoten der gestrigen Opernball-Übertragung darf der ORF sehr zufrieden sein, denn das hohe Niveau konnte abermals weitestgehend gehalten werden. Schon Lisbeth Bischoffs Dokumentation als Aperitif um 20.15 Uhr verfolgten 1,06 Millionen Österreicher. Um 21.10 Uhr am roten Teppich waren es bereits 1,32 Millionen, während der Eröffnung 1,45 Millionen bei 50 Prozent Marktanteil. Damit lag man leicht unter den Einschaltziffern des Vorjahres als 1,46 Millionen auf der Couch mit feierten (54 Prozent Marktanteil).
Sonst lief bei der Sendung am Donnerstagabend nicht alles glatt: Schon nach wenigen Sekunden der Live-Übertragung leistete sich Mirjam Weichselbraun einen ganz bitteren Versprecher: „Der Opernball wird überstrahlt vom Tod von Sabine Oberhauser", sagte die Moderatorin in der Aufregung irrtümlich und dürfte sich über diesen peinlichen Fauxpas den Rest des Abends wohl selbst am meisten geärgert haben. Es gibt für Fehler zwar nie einen richtigen Zeitpunkt, aber jener am gestrigen Abend war natürlich besonders unglücklich. Heute früh entschuldigte sich Weichselbraun via Facebook:
Erst verwundert und – aufgrund der Dauer – schließlich auch geärgert haben sich viele Zuseher über ein unangenehmes monotones Hintergrundgeräusch während der Eröffnung mit dem Staatsballett und Jonas Kaufmann. Auslöser dürfte eine Alarmanlage oder eine Sirene gewesen sein, die über die Mikros des Kommentatoren-Duos Christoph Wagner-Trenkwitz und Karl Hohenlohe in die Wohnzimmer drang. Das „Studio“ der beiden befand sich nämlich in einem Container außerhalb der Staatsoper. Die genauen Hintergründe werden noch geklärt.
Sonst zählten die bissigen Kommentare der beiden zu den amüsanten Höhepunkten des Abends. So nannte man Debütantin Hannah Darabos „Tochter des ehemaligen Selbstverteidigungsministers“. Als Wagner-Trenkwitz seinen Sitznachbarn fragte, für welche Oper die Rosen der Debütanten stünden, antwortete Hohenlohe: „Der Schatz im Silbersee“. Und schließlich wollte Hohenlohe im Getümmel auf der Tanzfläche noch ÖVP-Politiker Gio Hahn gesehen haben. Doch Wagner-Trenkwitz griff korrigierend ein: „Nein, das war Goldie Hawn!“
Christoph Steiner