ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling hält nichts von einer staatlichen Begrenzung der Managergehälter. "Eine Firma gehört den Aktionären. Das ist ein falscher Schritt der Politik", sagte er. Ihn selbst träfe es zwar nicht mehr, weil sein Vertrag in zwei Jahren ende, aber "für Deutschland finde ich es richtig schlecht".
Im Wettbewerb um die besten Köpfe wäre die Deckelung der Bezüge ein Nachteil. Ebeling hatte für seine Erfolge 2014 einen Bonus von 23,4 Millionen Euro von den ehemaligen Hauptaktionären, den Finanzinvestoren KKR und Permira, erhalten.
Die SPD will den Spielraum bei Unternehmen für Zahlungen per Gesetz einengen. Demnach sollen Aktiengesellschaften von den Gesamtbezügen für ihre Vorstände nur noch höchstens 500.000 Euro pro Jahr und Manager von der Steuer absetzen dürfen. Auch sollen die Eigentümer bei der Hauptversammlung ein Maximalverhältnis festlegen, um welchen Faktor ein Manager mehr verdienen darf als das Durchschnittsgehalt im Konzern.
Ebeling kann über einen Boom bei ProSiebenSat.1 jubeln: Florierende Online-Portale für Reisen, Preisvergleiche und Partnervermittlung treiben den Gewinn des Medienkonzerns erstmals in Milliardenhöhe.
Paradox: Wachstumstreiber war also erneut der Geschäftszweig, der vordergründig am wenigsten mit Fernsehen zu tun hat. Vor allem Verivox und das Flugreiseportal Etraveli sorgten dafür, dass die Internet-Sparte
ihren Betriebsgewinn um 33 Prozent oder 44 Millionen Euro auf 180 Millionen Euro steigerte.
Die ungleich größere TV-Sparte wuchs zwar solide, legte aber selbst in absoluten Geldbeträgen deutlich weniger zu als die Internetseiten. Der TV-Umsatz stieg um drei Prozent auf 2,2 Mrd. Euro, das Ergebnis der Sparte kletterte ebenfalls um drei Prozent auf 760 Mio. Euro. Am schwächsten entwickelte sich die Sparte für Online-Unterhaltungsangebote, zu der das kostenpflichtige Videoportal Maxdome gehört. Das Segment, das im vergangenen Jahr von den übrigen Internetseiten abgespalten wurde, wuchs zwar immerhin um 19 Prozent auf 442 Mio. Euro, erreichte aber mit 37 Mio. Euro nur einen Gewinn auf Vorjahresniveau. Als Begründung nannte ProSiebenSat.1 wachstumsbedingt höhere Kosten.