An Katharina Straßer gibt es derzeit kaum ein Vorbeikommen. Nebst reger Theatertätigkeit hat die Tirolerin momentan auch im Fernsehen eine Menge zu tun. Die fünfte Staffel von „Schnell ermittelt“ ist abgedreht, noch laufen Folgen der Comedy „Gemischtes Doppel“ – so auch am Dienstag um 22.55 Uhr in ORF eins –, am 8. Dezember kommt sie in einem Landkrimi auf die Bildschirme, und momentan kurbelt sie die ORF-Stadtkomödie „Herrgott für Anfänger“.
Das „Gemischte Doppel“ mit ihrem Ehemann Thomas Stipsits, in dem die beiden „beinahe wahre Geschichten“ erzählen, hat sich gut eingespielt: „Wir sind mit den Quoten sehr glücklich und auch die Tatsache, dass wir vor allem bei den 14- bis 29-jährigen einen Marktanteil von 27 Prozent erreichen, ist eine feine Sache. Viele beschweren sich, dass wir eine zu späte Sendezeit haben, doch dafür können wir nichts, das ist Sache des Senders.“
Freude kommt bei der 32-Jährigen vor allem auf, weil ihre Aufgaben so vielfältig sind: „Im Tiroler Landkrimi ‚Sommernachtsmord‘ bin ich eine toughe, doch nicht sehr korrekte Ermittlerin. In ‚Schnell ermittelt‘ habe ich mich karrieremäßig hochgearbeitet. Und die Miri Schudl in der Wiener Stadtkomödie ‚Herrgott für Anfänger’ ist politisch nicht unbedingt korrekt. Sie hat den Reblaus-Heurigen gepachtet, und nach dem Tod der Besitzerin hofft sie natürlich auf ein Erbe.“ Erstmals arbeitet Straßer hier mit Regisseur Sascha Bigler zusammen: „Und hoffentlich nicht das letzte Mal.“
Die Religion, der Glaube spielen in „Herrgott für Anfänger“ eine wesentliche Rolle. Straßers Position: „In meinem Freundeskreis gibt es nur wenige, die noch nicht aus der Kirche ausgetreten sind. Ich selbst mag mit der Kirche nichts zu tun haben, hole mir meine Kraft woanders. Nichtsdestoweniger bewundere ich Menschen, die tief gläubig sind.“
Taxifahrer Musa wird in „Herrgott für Anfänger“ von Deniz Cooper verkörpert. Er ist dafür wohl der ideale Darsteller, denn die Mutter ist Christin aus Wien, der Vater türkischer Filmproduzent. Deniz selbst, zuletzt für „Die Hölle“ unter Stefan Ruzowitzky vor der Kamera, spricht allerdings kein Wort Türkisch: „Ich bin bei meiner Mutter aufgewachsen. In der Figur de Musa kann ich Züge von mir selbst erkennen. Zum Beispiel den Lebemann.“
Der Dreh zu „Herrgott für Anfänger“ verlief bis jetzt manchmal sehr anstrengend: „Etwa jene Szenen, wo Kathi und ich in den Weinbergen, bei künstlichem Regen, einen Zwist austragen. Mit gewissen choreografisch eingeübten Bewegungen. Das Ganze bei künstlichem Regen. . Zu diesem Zeitpunkt waren die Temperaturen ordentlich runtergegangen, es war arschkalt. Als wir fertig waren, merkten wir beide, dass das Hirn ob der Eiseskälte total weg war.“ Doch ansonsten: „Ein richtig geiler Dreh. Viel Spaß. Und ich hoffe, dass sich der auch bei den Zuschauern einstellen wird.“ Bei der Ausstrahlung 2017.
Luigi Heinrich