Worum geht’s im Fall „Echolot“?
Eine Frau (Adina Vetter) stirbt bei einem Autounfall. Die Kommissare Lürsen (Sabine Postel) und Stedefreund (Oliver Mommsen) benachrichtigen die Mutter der Toten. Plötzlich meldet sich diese am Telefon und sagt, sie sei in einem Meeting und rufe später zurück. Schnell wird klar, es gibt eine Cyber-Version der Toten: Nessa. Und sie ist die einzige Zeugin.


Und worum geht’s eigentlich?
Um die Frage: Was bleibt von uns nach dem analogen Tod im digitalen Leben? Nach dem polarisierenden Fall aus Stuttgart ist es 2016 schon zum zweiten Mal, dass der „Tatort“ (Jahre nach Hollywood) das Thema Künstliche Intelligenz entdeckt.


Wie glaubwürdig ist der Krimi?
Die Ermittler sehen darin aus wie Analog-Idioten in einer feschen, jungen Bobo-Welt. Computerfreaks werden sich wohl das eine oder andere Mal fremdschämen ob der steten Schulstunde zum Thema. Unbedarfte können einiges lernen.


Was ist besonders an diesem Fall?
Die Szenen, in denen Menschen aus Fleisch und Blut Dialoge mit Avatar Nessa führen, sind spannend und extrem aufschlussreich über unseren Umgang mit der Technik – und allen Graubereichen.


Soll man heute Abend zusehen?
Ja unbedingt. Vor allem wegen Adina Vetter und ihrem grandiosen Spiel als Doppelbesetzung (Tote und Nessa) – und wegen der BKA-Spezialistin (Luise Wolfram), die sozial zwar völlig losgelöst ist, aber den Oldies aus der Stagnation hilft – besonders Stedefreund. Bitte mehr von ihr.