Auf dem Evangelischen Medienkongress hat der Tagesschau-Chef eine Kursänderung angekündigt: So möchte die meistgesehene Nachrichtensendung Deutschlands laut Kai Gniffke die Partei Alternative für Deutschland, kurz AfD, in Zukunft nicht mehr als "rechtspopulistisch" bezeichnen. Die Redaktion und ihre Sendungsverantwortlichen würden keinen Anspruch auf Unfehlbarkeit erheben und beanspruchen auch keine Deutungshoheit über das politische Geschehen, sagte Gniffke: "Wir schreiben den Leuten nicht vor, was sie zu glauben haben."
Viele Zuseher der "Tagesschau" hätten die Beifügung "rechtspopulistisch" als zu belehrend empfunden, sagte Gniffke. Künftig müsse man die AfD als eine demokratisch legitimierte Partei behandeln. An seiner persönlichen Meinung über die AfD habe sich jedoch nichts geändert, verkündete Gniffke via Twitter:
AfD-Vize Alexander Gauland freut der Schritt der "Tagesschau": "Es ist löblich, dass der ARD-Chef Gniffke sich dazu durchgerungen hat, die AfD nicht mehr als ‚rechtspopulistisch‘ zu bezeichnen. Denn erstens sind wir eine demokratische Partei, die für rechtsstaatliche Prinzipien eintritt und sich in kein Rechts-links Spektrum einordnen lässt. Zweitens hat Herr Gniffke vollkommen zurecht erkannt, dass die Menschen es seit langem satthaben, von den Medien bevormundet und belehrt zu werden", heißt es in einer Aussendung.