Am 23. Oktober 1956 hat eine Demonstration von Studenten in Budapest eine Revolte gegen das kommunistische System ausgelöst. Als die Sowjetarmee den Aufstand am 4. November niederschlug, verließen 180.000 bis 200.000 Menschen ihre Heimat in Richtung Westen. Zum 60. Jahrestages des Ungarn-Aufstandes zeigt der ORF am Mittwochabend eine neue "Menschen & Mächte"-Dokumentation zu dem Thema (ORF 2, 22.30 Uhr).
Dabei kommen Menschen zu Wort, die 1956 die Flucht ergriffen und sich in Österreich ansiedelten. Einer davon ist der Osteuropa-Experte Paul Lendvai, der am 23. Oktober anlässlich des ORF-Programmschwerpunktes auch in der "ZiB 2 History" aus Budapest zu Gast sein wird (ORF 2, 21.55 Uhr). Doch auch die Helfenden erzählen von ihren Erfahrungen, wie etwa Altbundespräsident Heinz Fischer, der im Flüchtlingslager Traiskirchen als Tellerwäscher gearbeitet hat.
"Österreich und Ungarn sind durch die gemeinsame Geschichte eng miteinander verbunden", konstatierte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz anlässlich der Präsentation des Films in Anwesenheit von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) und des ungarischen Botschaftssekretärs Gergö Szilagyi. Das Spannende sei wie im Film der Bogen der dramatischen Ereignisse von 1956 bis in die Gegenwart zur aktuellen Flüchtlingssituation gespannt werde, so Wrabetz. "ZiB"-Außenpolitik-Chef Andreas Pfeifer erklärte, Ziel des Films sei es gewesen, Erfahrungen und Grenzerfahrungen von Flüchtenden zu zeigen. Dabei habe sich gezeigt, dass sich politische Rahmenbedingungen änderten, "die Schicksale von Flüchtlingen und die Herausforderungen für Menschen und Regierungen, die Migrationsbewegungen bewältigen müssen", jedoch im Laufe der Zeit vergleichbar blieben.