Noch einmal 90 Minuten, dann dürfte Hannes Buchers Schicksal besiegelt sein. Der Pregauer Polizist hat sich im gleichnamigen ORF-Krimi in der ersten Folge in eine Abwärtsspirale begeben, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint. Allerdings war das Format von Nils Willbrandt (Regie und Drehbuch) bislang nicht arm an Wendungen.
Maximilian Brückner ist es, der die Hauptrolle in „Pregau“ so intensiv und leidenschaftlich verkörpert. Der Oberbayer hatte aber an den Dreharbeiten im Vorjahr besonders viel Freude: „Ich liebe Filme und Serien aus Österreich. Sei es alle mit Josef Hader, ,Hinterholz 8‘ oder ,Braunschlag‘. Abgefahrenes stammt oft von hier“, sagt der 37-Jährige. Und so brutal und kalt seine Rolle auch sein mag: „Letztendlich ist ,Pregau‘ ein Liebesfilm“, findet er. „Hannes Bucher macht alles nur, um seine Frau zurückzubekommen.“
Aufgewachsen ist Brückner mit sieben Geschwistern in Riedering, einem Ort zwischen Rosenheim und dem Chiemsee. Und noch heute lebt er mit seinen Brüdern auf einem Bauernhof in der bayerischen Idylle. Von großer Besessenheit waren seine Anfänge als Schauspieler nicht geprägt. An der Otto-Falckenberg-Schule in München bewarb er sich mehr zufällig. Nach bestandener Aufnahme wollte er sein Glück aber weiter ausreizen. Seit 2003 ist Brückner viel beschäftigt und regelmäßig in gehaltvollen Filmen zu sehen, wie etwa "Sophie Scholl" (2005), "Kirschblüten – Hanami" (2008) oder "Clara Immerwahr" (2014). Im Salzburger "Jedermann" spielte er von 2004 bis 2006 den Mammon.
Einem breiten Publikum wurde er als Tuba spielender Ermittler Franz Kappl im Saarbrücken-„Tatort“ bekannt. Allerdings kam das Team mit Brückner, Gregor Weber und Alice Hoffmann nur auf sieben Folgen. „Es war unverhofft, dass ich da mitspielen durfte, das Ende ebenfalls“, blickt er heute auf den Krimi zurück. Zuletzt drehte er für den Bayerischen Rundfunk die neue Serie „Willkommen in Hindafing“ ab: „Da spiele ich einen durchgeknallten Bürgermeister auf Crystal Meth.“ Ausstrahlung: 2017. Keine Fortsetzung gibt es für „Pregau“. Das zumindest sagt Ursula Strauss, die Brückners Frau Maria spielt: „Es ist vorbei und da wird auch nichts mehr nachkommen.“
Christoph Steiner