Seit wenigen Tagen dreht Sabine Derflinger an den ersten Folgen der dritten Staffel der ORF-Serie "Vorstadtweiber", die kommenden Herbst ausgestrahlt werden soll. Drehbuchautor Uli Bree ist schon einen Schritt weiter: Ende Oktober erscheint ein Prequel in Romanform, das er derzeit auch als Kino-Drehbuch vorbereitet.

Zunächst geht es jedoch um die aktuelle Staffel, in der mit Thomas Stipsits, Murathan Muslu, Christoph Grissemann und Doris Golpashin auch neue Darsteller mit an Bord sind. Beim Drehbuch für die neue Staffel lag die Herausforderung darin, "frisch und spannend" zu bleiben. Und Uli Bree hat sich zum Ziel gesetzt, endlich alte Rechnungen aus den bisher 20 Folgen zu begleichen. "Weil es bisher ja nur intrigant und abgründig und böse zugeht, begeben sich die Hauptfiguren diesmal auf die Suche nach dem Glück. Aber sie werden es nicht da finden, wo sie es gerne finden würden", sagte Bree. Wie er bei all den Verstrickungen selbst noch den Überblick behält? "Wer sagt, dass ich den habe?", schmunzelte der Autor, der sich zusätzlich sogar Dinge ins Buch schreibt, "von denen ich weiß, dass es ein Problem wird, sie aufzulösen. Aber das macht es für mich spannend." Das im Residenz Verlag erscheinende Prequel "Am Anfang war die Lüge" spielt auf der Hochzeit von Waltraud und Joschi, wo sich die Vorstadtweiber kennenlernen, und soll auch ins Kino kommen, "aber das ist noch nicht in trockenen Tüchern".

Scheidungsanwalt

Für Thomas Stipsits ist seine Rolle als Scheidungsanwalt Rudi Bragana - Ex-Mann der von Nicole Beutler gespielten Psychotherapeutin Barbara - eine große Herausforderung. "Ich spiegle nämlich einen bestehenden Charakter, darf aber noch nicht verraten, welchen." Die bisherigen zwei Staffeln der "Vorstadtweiber" habe er gemeinsam mit seiner Ehefrau Katharina Straßer verfolgt. "Ich muss gestehen, ich habe mitgeschaut und bin dann hängen geblieben, wie mir das auch bei 'Desperate Housewives' und 'Sex and the City' passiert ist." Dass er nun selbst dabei ist, freut ihn schon deshalb, weil man in Österreich als Schauspieler schnell in eine Schublade gesteckt werde "und schnell nur der Kabarettist ist". Unterschiedliche Rollen spielen zu dürfen, sei da ein großer Gewinn. Was den Erfolg der "Vorstadtweiber" ausmacht? "Ich glaube es ist wie bei jeder erfolgreichen Serie so, dass man sich mit irgendjemandem identifizieren kann. Oder auch, dass man einen Charakter hasst und deshalb gerne einschaltet. Beides ist reizvoll. So wie manche gerade deshalb DSDS schauen, weil sie vielleicht den Dieter Bohlen nicht mögen."

Herausforderungen

Über die Entwicklung ihrer Rolle freut sich Martina Ebm, die aber wie ihre Kollegen noch nichts verraten darf. "Mein Mann versucht, sich ein neues Leben mit Joachim Schnitzler aufzubauen, was unserer Ehe naturgemäß schadet", sagte sie kryptisch. Ihr Charakter Caro kämpft mittlerweile "mehr als in der ersten Staffel für ihre Rechte und ein eigenes Leben", so Ebm. "Da ist dann die Frage: mit oder ohne Hadrian?" Dass auch Caros Freundin Waltraud in der dritten Staffel dabei ist, freut Mimin Maria Köstlinger besonders. Schließlich erlitt ihre Figur am Ende von Staffel 2 einen Bauchschuss. "Ich wollte Uli Bree schon anrufen und fragen, wie das jetzt ausschaut", scherzte Köstlinger, die bereits verraten kann, dass Waltraud aus dem Koma erwacht und ins Leben zurückkehrt. Dort warten jedoch große Herausforderungen.