Das Männermagazin "Playboy" war lange berühmt für seine "Bunnys" und Nacktfotos - nun zeigt es zum ersten Mal eine Muslimin mit Kopftuch. In einer Artikelserie über Frauen und Männer, die "alles riskiert haben, um das zu tun, was sie lieben", erscheint die US-Journalistin Noor Tagouri in Turnschuhen, Jeans, schwarzer Lederjacke und Hidschab.

Die Premiere in der US-Oktoberausgabe erhielt Lob, aber auch Kritik. Die 22-jährige Tagouri arbeitet für ein Videonachrichten-Netzwerk namens Newsy und berichtet im US-"Playboy" von ihren Erfahrungen als junge Muslimin, die in den Vereinigten Staaten aufwuchs. Die Schwierigkeiten, die sie gehabt habe, hätten ihr letztlich die Kraft gegeben, ihre Karriere voranzutreiben, sagt die Journalistin mit libyschen Wurzeln, die davon träumt, eines Tages die erste Moderatorin einer Haupt-Nachrichtensendung mit Kopftuch zu werden.

Fragwürdiger Imagewechsel

Zwar wurde der Auftritt der jungen Frau im "Playboy" vielfach als Durchbruch gefeiert. Doch gab es auch harsche Kritik. Das Magazin sei "Synonym für Pornografie", kommentierte etwa das Onlinemagazin "The Muslim Vibe". Die von Hugh Hefner gegründete Zeitschrift degradiere seit Jahrzehnten Frauen zu Objekten, verwandele sie in Ware und sexualisiere sie. "Wir können nicht anfangen, mit dieser Plattform zusammenzuarbeiten, nur weil ihr Image weicher geworden ist."

Die Bloggerin Nishaat Ismail kritisierte in einer Kolumne, Tagouri habe sich mit einem Unternehmen zusammengetan, das auf der "Vergegenständlichung von Frauen" gründe.