Am Montagabend lief der vierteilige ORF-Krimi "Pregau" an. Und obwohl das Format auf viermal jeweils 90 Minuten angelegt ist, war es für Zoë Straub schon nach 22 Minuten vorbei. Nachdem sie in der Rolle der Rosa ihren Onkel Hannes (Maximilian Brückner) verführt hat, stirbt sie bei einem Verkehrsunfall, den der Polizist hätte verhindern können. Fortan versucht Hannes alles zu vertuschen. Teil zwei folgt am Dienstagabend (ORF eins, 20.15 Uhr). In Interview spricht die 19-jährige Zoë Straub über ihren kurzen Auftritt, die Schauspielerei und die "Pregau"-App.
Im Gespräch mit mehreren Darstellern aus „Pregau“ scheinen alle begeistert, Teil dieses Projekts gewesen zu sein. Wie schade haben Sie es gefunden, dass Ihre Rolle der Rosa schon nach 22 Minuten sterben muss?
ZOE STRAUB: Ich bin wahnsinnig glücklich, dass die Leute begeistert sind, denn ich bin ja trotzdem Teil des Projekts und ich dankbar, bei so einer Produktion dabei gewesen zu sein – auch wenn es nur 22 Minuten sind. Und auch wenn ich früh gestorben bin, mein Tod bleibt ja trotzdem noch Thema.
Teilen Sie Ihrer Karrieren auf, also eine Hälfte gehört der Musik, eine der Schauspielerei oder überwiegt etwas?
STRAUB: Ich wünsche mir natürlich, dass in meinem künftigen Leben beides gleich viel Platz finden wird. Musikerin wollte ich allerdings schon werden als ich fünf Jahre alt war. Die Leidenschaft für die Schauspielerei ist erst in den letzten fünf Jahren so richtig zum Vorschein gekommen. Da muss ich noch viel viel mehr lernen. Musikalisch natürlich auch, aber noch viel mehr als für die Musik.
Sie sind in Wien aufgewachsen. Pregau ist zwar eine (fiktive) Stadt, dennoch wirkt der Ort und das Drumherum ländlich und nicht unauthentisch rustikal und verschroben. Wie hat das während den Dreharbeiten auf Sie als Stadtkind gewirkt?
STRAUB: Schwierig, denn selbst wenn man mit den Eltern aufs Land fährt, lernt man das Land nie so kennen wie es wirklich ist. Ich wollte früher viel öfter raus aufs Land fahren, aber auch meine Eltern sind eher Stadtmenschen. Ein bisschen fehlt es mir auch heute noch, aber das richtige Leben am Land würde man auch während einer Woche Urlaub nicht erleben. Und was in Pregau passiert, würde ich nicht automatisch mit Land in Verbindung bringen. Wahnsinnige gibt es in der Stadt auch.
"Pregau" wird nicht nur im Fernsehen angeboten, sondern Zusatzinfos gleichzeitig via App. Ist das etwas, womit man Sie als junge Medienkonsumentin erreichen kann?
STRAUB: Wenn ich einen Film oder eine Serie ansehe, beginne ich auch oft mit Detektivarbeit am Smartphone oder dem Computer und schau auf Wikipedia, ob ich mehr über die Rollen, Schauspieler oder die Entstehung finde. Deshalb finde ich die Idee mit der App zu "Pregau" schön – etwa um etwas mehr Einblicke in die Clans der Stadt zu bekommen. Gleichzeitig finde ich es aber gut, dass man die App nicht braucht, um "Pregau" zu verstehen.
Schauen Sie privat klassisch fern oder streamen Sie eher?
STRAUB: Ich schaue schon immer noch klassisch fern und wenn ich streame, dann nur auf legalen Seiten.
Wie geht es schauspielerisch für Sie weiter?
STRAUB: Ich habe gerade eine Episodenhauptrolle bei "Soko Kitzbühel" gedreht, die mir sehr viel Spaß gemacht hat. Vor allem, weil ich nicht das liebe Mädchen im Blumenkleidchen gespielt habe. Bis das im ORF läuft, dürfte es aber noch lange dauern. Jetzt möchte ich wieder privaten Schauspielunterricht nehmen, weil es mir sehr wichtig ist, mich weiterzuentwickeln.
Christoph Steiner