Klingt ja alles wie ein Märchen. 2008 verlor Rita Falk, heute 52, ihren Job als Bürokauffrau und begann, Bücher zu schreiben. Ihre Geschichten rund um den patscherten, lethargischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer wurden prompt zu Bestsellern. Die Verfilmungen sind ebenfalls zur Erfolgsgeschichte geworden. Derzeit läuft Teil drei, „Schweinskopf al dente“, im Kino. Der Bayer Sebastian Bezzel und der in Berlin lebende Wiener Simon Schwarz wurden als sagenhaft komisches Duo Franz Eberhofer und Rudi Birkenberger zum Trumpf der Kinoversionen.
Die Filme weichen von den Rita-Falk-Büchern ja insofern ab, als Rudi Birkenberger neben Franz Eberhofer zu einer Zentralfigur wurde.
SEBASTIAN BEZZEL: Und das ist gut so. In den Büchern gibt es noch einen zweiten Kollegen, doch die Aufwertung des Rudi war eine brillante Idee. So wurde jeder unserer Filme auch zu einer, wie es im schönen Neudeutsch heißt, Buddy-Komödie.
Schauplatz ist Niederkaltenkirchen in Niederbayern. Gibt es diesen Ort wirklich?
BEZZEL: Nur als geistigen Zweitwohnsitz der Autorin. Der wirkliche Filmschauplatz ist Frontenhausen, rund 100 Kilometer nordöstlich von München gelegen.
Während „Schweinskopf al dente“ in den Kinos anläuft, ist Nummer vier, „Grießnockerlaffäre“, bereits fertig. Was können Sie darüber schon jetzt verraten?
BEZZEL: Dass Eberhofer diesmal zum Hauptverdächtigen wird und seine Unschuld beweisen muss. Dass mit Nora von Waldstätten wieder eine Österreicherin mitwirkt. Sie ist die schöne Kommissarin, die gegen den Eberhofer ermittelt. Am Ende des jetzigen Films gibt es schon einen „Appetithappen“ zu „Grießnockerlaffäre“. Das Publikum möge also beim Nachspann noch sitzen bleiben.
Als Eberhofer ermitteln Sie, Herr Bezzel, weiter. Als „Tatort“-Kommissar Perlmann in den Bodensee-Krimis, mit Eva Mattes als Partnerin, hören Sie nun nach 13 Jahren auf. Warum?
BEZZEL: 13 Jahre reichen. Ich habe genug von der Polizistenrolle – der Eberhofer ist ja kein „richtiger“ Polizist und dürfte in all den Fällen gar nicht wirklich ermitteln. Und ich habe auch genug von dauernden Drehbuchfragen wie „Wo waren Sie gestern zwischen 10 und 11 Uhr?“.
Luigi Heinrich