Das Kunstmagazin „Monopol“ hat die österreichische Starchoreografin Florentina Holzinger zur einflussreichsten Künstlerin des Jahres gekürt. „Ihr Werk hat eine visuelle und emotionale Wucht, die niemanden kaltlässt und die im Kunstbetrieb in ihrer Konsequenz gerade ihresgleichen sucht“, urteilt das Magazin in seiner Dezemberausgabe, die am 22. November erscheint. „Monopol“ veröffentlicht jährlich eine Rangliste mit den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Kunstwelt. Holzinger, die schon mehrfach an der Berliner Volksbühne inszeniert hat („Ophelia‘s Got Talent“), ist bekannt für ihre spektakulären Bühnenstücke und arbeitet mit nackten Frauenensembles. Im Vorjahr hatte es die 38-jährige Choreografin und Performancekünstlerin erstmals in das Ranking geschafft, da noch auf Platz 14.

Heuer schaffte sie es an die Spitze - denn: „Sie denkt größer und freier, als es viele im klassischen Kunstbetrieb tun, und zeigt keinerlei Furcht vor Pathos und Spektakel“, schreibt „Monopol“ in der Begründung. Bei Holzingers provokanter Opernperformance „Sancta“ in Stuttgart hatten Besucher über Übelkeit geklagt.

Auf dem zweiten Platz sieht das Magazin die französische Hauptstadt. Paris sei etwa durch private Sammlungen, hochkarätige Museumsausstellungen und die Kunstmesse Art Basel Paris ins Zentrum des Interesses gerückt. „Die Kunstwelt hat eine alte neue europäische Hauptstadt.“ Auf dem dritten Platz landet die israelische Künstlerin Yael Bartana, die in diesem Jahr im Deutschen Pavillon auf der Kunstbiennale in Venedig ausgestellt hat. Sie habe in vielen ihrer großen Filme und Projekte die Fähigkeit bewiesen, politische Fragen ästhetisch zu stellen und sich einfachen Parolen zu entziehen.