Der Walk of Fame ist der Boulevard der großen Stars, wer dort einen Stern hat, darf als gemachte Frau, gemachter Mann des Showgeschäfts in die Geschichte eingehen. Im Universum-Film, den die steirische Ranfilm aktuell in Hollywood dreht, sind es in Los Angeles allerdings nicht die Zweibeiner, die im Mittelpunkt stehen. Das ist, so heißt es von der ambitionsreichen Filmfirma, ein Novum: Es soll sich um die weltweit erste Wildlife- und Natur dokumentation handeln, die je in Hollywood gedreht wurde.
Während in Kalifornien noch fleißig die Filmklappen betätigt werden, ist der Naturfilm über den Tagliamento abspielbereit und heute Abend im Rahmen von Universum zu sehen. Erstmals gezeigt wurde die Doku vor wenigen Wochen in Santa Barbara in den USA – und kam gut an, erzählt Matthias Ninaus, der die Ranfilm gemeinsam mit seiner Schwester Stephanie leitet: „Das Publikum war begeistert, es gab sogar Standing Ovations. Es hat uns wieder einmal veranschaulicht, dass es für Filme keine Ländergrenzen gibt.“
Luchs, Bären und Schakale
Stolz breitet sich der König der Alpenflüsse, wie er genannt wird, mit seinem ausgedehnten Schotterbett vor den Reisenden aus, die ihm vom Alpenraum dorthin folgen, was man früher als die adriatischen Hausmeisterstrände an Italiens Küste bezeichnet hat. Die „Universum“-Doku folgt dem über weite Strecken ungezähmten Flusslauf und porträtiert die tierischen Bewohner im Umfeld des breiten Flussbettes. Wie die Rothirsche, die im Herbst ihre Brunftshow abliefern, die Eurasischen Luchse, die als Einzelgänger umherziehen, oder die Goldschakale, die über den Balkan nach Italien kamen. Zwischen Lignano und Bibione mündet er in die Adria. Die 170 Kilometer lange Wegstrecke des Tagliamento hat in seinem letzten Abschnitt nichts mehr von der Natürlichkeit, die seinen Charakter im oberen Flusslauf prägt.
Wo „Think big“ gelebt wird
„Unser Unternehmen erlebt eine spannende, dynamische Produktionsentwicklung und wir arbeiten an vielen unterschiedlichen Stoffen“, verrät Matthias Ninaus noch nichts über die weiteren Projekte. Seit die Ninaus-Geschwister von Vater Alfred übernahmen, hat sich das Profil der Firma gewandelt, es wird größer gedacht. Ein Anker ist die USA, wo Matthias Ninaus vor einigen Jahren eine aufwendige Hudson River-Doku gedreht hat: „Wir sind mit amerikanischen Filmen aufgewachsen – Hollywood hat uns immer schon fasziniert! Die Filmindustrie in Amerika hat einen besonderen Reiz – ,think big´ wird dort gelebt! Und was gibt es Schöneres, wenn der Inspiration keine Schranken auferlegt werden.“
Schon bekannt ist ein Ranfilm-Film über Bertha von Suttner und Alfred Nobel, eine internationale Koproduktion mit Partnern in Frankreich und Schweden, die in Österreich 2025 im Rahmen von „Universum History“ zu sehen sein wird. „Der Film zeigt die besondere Freundschaft zwischen Nobel und von Suttner – verwebt im zeithistorischen Kontext. Es ist eine Geschichte über Gedanken zum Krieg und zum Frieden, eine Geschichte über eine Zeit der Umbrüche – gesellschaftlich sowie politisch“, kündigt Produzent Ninaus an.