Das erste Bild eines Films, es setzt den Ton, gibt die Stimmung vor und ist im Fall des heutigen Sonntagskrimis ein Konzentrat an Betrübnis. Eine Polizeikontrolle im Nirgendwo, wo die Wolken den Boden zu berühren scheinen. Einige Momente später ist ein Polizist tot, einer schwer verletzt und der Täter verschwunden. Die akribische Suche nach ihm findet ihren Anker in der Realität: Wälder und Häuser werden durchsucht, Polizeisperren errichtet. Erfolglos, zunächst, natürlich. Ein „Tatort“ will ja 90 Minuten dauern und etwas erzählen.
Kripo-Chef Schnabel (mitreißend grummelig: Martin Brambach) kann dem Drama etwas Positives abtrotzen, versäumte er doch durch die Ermittlungen eine Familienfeier: „Familie Gorniak – das ist der Horror. Seien Sie froh, dass Sie keine mehr haben.“
Dieser Dresden-Krimi ist mittelmäßige Krimi-Kost, zugeschnitten auf Kommissarin Winkler (Cornelia Gröschel), die Handlung wird über ihre Figur erzählt. Seine Stärken hat der Fall in der klassischen Tätersuche und dort mit österreichischer Beteiligung: Andreas Lust gibt den undurchsichtigen Gruppenleiter und steigt dafür kräftig auf das Brummbär-Pedal.