Wie der ORF österreichische Kinofilme programmiert und selbst jene von ihm geförderten Produktionen erst nach 23 Uhr ausstrahlt, ist an dieser Stelle vielfach kritisiert worden.
Umso erfreulicher, dass es nun gleich zwei Filme auf den Sendeplatz um 20.15 Uhr schaffen: David Wagners queere Liebesgeschichte „Eismayer“ über den berüchtigten Bundesheer-Ausbildner mit einem sensationellen Gerhard Liebmann – Sendetermin: 26. Oktober, ORF 1. Und Adrian Goigingers feinfühlig erzähltes Historiendrama „Der Fuchs“ mit Simon Morzé in der Titelrolle – Sendetermin: 1. November, ORF 2.
Die Freude währt allerdings nur kurz, bald fällt man wieder in alte Muster zurück. Denn: Bei der „Langen Nacht der Viennale“ am 28. Oktober wird Kurdwin Ayubs „Sonne“ wieder auf 23 Uhr verräumt. Sie verhandelt darin klug und witzig Themen wie kulturelle Aneignung und erhielt bei der Berlinale 2022 den Preis als bestes Debüt.
Gefolgt von „Vera“ um 00.25 Uhr, für den Tizza Covi und Rainer Frimmel in Venedig zwei Preise einheimsten. Und: „The Klezmer Project“, bestes Berlinale-Debüt 2023, von Leandro Koch und Paloma Schachmann startet um 2.15 Uhr. Vielleicht wird ja der eine oder die andere rechtzeitig zur ersten Klopause munter.