Über „Will & Harper“ auf Netflix.
Stellen Sie sich vor, Sie bekommen eine E-Mail von Ihrem besten Freund, in dem er Ihnen mitteilt, dass er eine Frau ist. Dem Hollywood-Star Will Ferrell ist genau das passiert. Beruflich und privat hatte er jahrelang eine enge Beziehung mit Andrew Steele. Der war Emmy-prämierter Chefautor bei der amerikanischen Comedysendung „Saturday Night Live“, wo Ferrell zum Star geworden ist. Nun heißt Andrew Harper. Schon als Kind habe sich Andrew als Frau gefühlt, und mit Anfang 60 traut sie sich, das zu leben. Ein Akt der Befreiung aus einem jahrzehntelang als Gefängnis empfundenen Leben.
Will Ferrell hat Harper eingeladen, mit ihm die USA zu bereisen. Orte, die Harper sehr liebt, darunter welche, in denen der Respekt für Transpersonen deutlich unterentwickelt ist. Das ländliche Texas etwa. Für Harper bedeutet die Reise, sich ihren Ängsten zu stellen: Wie werden Leute auf mich reagieren? Wie viel Hass wird mir entgegenschlagen? Und was ändert sich an der Beziehung zum alten Freund?
Der Roadtrip von Harper und Will ist ein kleiner, interessanter Film über unsere Gesellschaft und ihre Verfasstheiten, aber zugleich ein großer Film über eine Freundschaft, die ganz sicher nicht daran geknüpft ist, welches Geschlecht der andere hat.