Informativ, serviceorientiert, unterhaltsam – so beschrieb der ORF selbst sein „Studio 2“, als es im Jänner 2019 seine Tore öffnete. Das Vorabendprogramm in einer „Wohlfühlzone“ (O-Ton ORF) war als Nachfolgesendung von „Unterwegs in Österreich“ konzipiert worden, nachdem man wieder aus Wien senden wollte. Die Abwicklung für das einstündige Infotainment- und Lifestyle-Format (Montag bis Freitag um 17.30 Uhr in ORF 2) wurde dafür ausgelagert: So baute die Produktionsfirma Interspot (u. a. auch für „Seitenblicke“, „konkret“ und „Herrschaftszeiten“ zuständig) auf ihrem Areal einen Innen- und einen Außenbereich, der über Terrasse und Garten verfügt. Herzstück ist die Wohnsofa-Ecke.
Ab 2025 will der ORF selbst das „Studio 2“ produzieren, und zwar in einem Studiobereich neben der „Guten Morgen, Österreich“-Kulisse – und sich dadurch drei Millionen Euro jährlich ersparen. Was aber mit einem Relaunch der Sendungsrubriken und möglichen neuen Gastgebern Hand in Hand gehen soll. Derzeit melden sich noch alternierend zwei Moderationspaare aus dem TV-Wohnzimmer: Verena Scheitz & Norbert Oberhauser bzw. Birgit Fenderl & Martin Ferdiny.
Fenderl verlässt den ORF ohnehin auf eigenen Wunsch; die 53-Jährige will sich ab 2025 eine Karriere als selbstständige Moderatorin aufbauen. Die Zukunft von Scheitz und Ferdiny (beide übrigens ehemalige „Dancing Stars“-Gewinner) auf diesem Sendeplatz sei ungewiss, hört man aus ORF-Insiderkreisen. Oberhauser soll fix gesetzt sein. Man befinde sich aber nach wie vor in den Diskussionen über das künftige Konzept und die Präsentatoren. Uneinig sei man sich überhaupt noch, ob es weiterhin ein Moderationsdoppel geben soll – oder ob pro Ausgabe ein Moderator bzw. eine Moderatorin nicht reiche.
Die Quoten weisen dem Magazin durchschnittlich 330.000 Zuschauer aus, der Marktanteil bewegt sich zwischen 25 und 27 Prozent. Heute kommen Fenderl und Ferdiny auf den Bildschirm, sie begrüßen als Studiogast Krimi-Autorin Claudia Rossbacher; zudem werden weitere Buchneuerscheinungen im Herbst vorgestellt.
Von Weihnachten bis zu Dreikönig wird „Studio 2“ in eine Pause geschickt, wie auch „Guten Morgen, Österreich“ – als ob ganz Österreich Urlaub hätte. ORF für alle?