„Tatort“, ARD und ORF 2 um 20.15 Uhr

Es war ein selbstbestimmter Abgang. Dagmar Manzel zog sich am Sonntag nach zehn Jahren und ebenso vielen Fällen als Franken-Kommissarin Paula Ringelhahn zurück. Ihr formaler Wunsch – Kommissarinnen-Tod, Abtritt oder Pensionierung – schaffte es ins Drehbuch und selbst ein Ständchen durfte sie zum Abschluss sich, der Mannschaft und dem Publikum singen: Ihre Version von Simon & Garfunkels „The Sound Of Silence“ war der Figurenzeichnung nicht unähnlich: trocken, hart und doch berührend.

Der Franken-„Tatort“ hat den Nachteil, keiner der prominenten zu sein und nutzte das auch diesmal zu seinem Vorteil. „Trotzdem“ ist die Geschichte von zwei Familien, die ihre grenzenlose Trauer um ein Familienmitglied in Rache kanalisieren. Und Rache plus Rache ergibt? Nichts Gutes.

Ringelhahns Kollege Voss (Fabian Hinrichs) lächelte so lange alles weg, bis Wut und Hass auch das wegspülen. Das Nebeneinander von ausgestellter Fröhlichkeit und der von Fritz Karl und Gerhard Liebmann gezeigten Ernsthaftigkeit in der Einbahnstraße bildete das Grundgerüst dieses Falls. Leicht war das nicht. Aber das wollen die guten „Tatorte“ auch nicht sein.

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