Als ServusTV im Vorjahr die Raab-Krimis in die Hand nahm, die der ORF im Jahr 2015 nach bloß zwei Filmen fallengelassen hatte, waren die Kritiker begeistert. Die Salzburger hatten sich etwas getraut, ästhetisch hinausgewagt ins Kuriose. Das kann, muss aber nicht der Grund sein, warum die Einschaltquoten weit hinter den Erwartungen zurückblieben. Die andere Erklärung betrifft den Ausstrahlungstermin am 7. Oktober des Vorjahres – jenem Tag, an dem der brutale Überfall der Hamas auf Israel das Gefüge in der Region erschütterte.
Der zweite Film, mit sehr viel Freiheit auf Raabs Roman „Der Metzger holt den Teufel“ basierend, setzt auf die erste Erklärungsvariante und deswegen auf eine konventionellere Erzählweise. „Der erste Metzger strotzte vor Kuriosität, war sehr neuartig erzählt, für einen Krimi außergewöhnlich. Jetzt haben wir den Fokus klarer auf die Krimihandlung gelegt, schauen wir, wie das gefällt“, erklärt Simon Schwarz. Über gute Kritiken freue er sich, „aber davon kann ich mir nichts kaufen“. Wichtig sei, dass man mit dem zweiten „Metzger“ die Menschen wieder einfange. Erst dann könne man über eine weitere Fortsetzung reden.
An der Seite des von Schwarz gespielten Restaurators Willibald Metzger ist wieder seine Danjela, gespielt von Ex-Buhlschaft Valery Tscheplanowa. Erzählt wird eine Variante des Krimis im Krimi. Als die beiden gemeinsam mit Metzgers Kumpelpartie Wollnar (Christoph Krutzler) und Senekowitsch (Thomas Mraz) einen Theaterkrimi ansehen wollen, fehlt Hauptdarstellerin (Alina Fritsch) – natürlich todesbedingt. Seinen Restaurationsauftrag im Theater nutzt Metzger kurzerhand, um private Ermittlungen anzustellen.
Eigene Filmfirma in Planung
Seit der Ausstrahlung des ersten „Metzger“ hat sich in der Karriere von Simon Schwarz viel getan. Podcaster und Kabarettist darf er mittlerweile in der Berufsbeschreibung angeben, beides erfolgreich, beides im Pingpong mit Manuel Rubey. Die Zusammenarbeit soll noch weitere Früchte tragen: Künftig wird das Gesprächsformat wöchentlich bespielt und auch am neuen Bühnenprogramm arbeiten die beiden Wiener bereits. Zu rechnen ist mit der Premiere nicht vor 2026: „Es wäre schade, zwei Jahre an einem Programm zu schreiben und es dann nur ein Jahr zu spielen. Zwei Jahre sind ja ohnehin wenig, wenn man es mit anderen vergleicht. Denken Sie an Josef Hader!“
Die Erfolge abseits der Kameras ändern die Schauspielkarriere des 53-Jährigen, der vor kurzem seine Ehe mit der Regisseurin Alexandra Makarová öffentlich machte: „Ich baue schon alles um“, strebt Schwarz eine Neuausrichtung an, damit „ich in die andere Position komme und selbst entscheide. Da sind wir gerade dabei. Wir machen unsere eigenen Projekte“, kündigt er gemeinsam mit Partnern eine eigene Filmfirma an. „Da gibt es gerade viel zu tun und das dauert noch ein bisschen.“