Zwei Oscars, drei Golden Globes, vier Emmys und einen Tony Award. Maggie Smith zählte zu den renommiertesten Schauspielerinnen Großbritanniens, konnte sowohl im Film als auch auf der Theaterbühne reüssieren. Auch gelang es ihr, unterschiedliche Altersgruppen für sich zu gewinnen: Einer jüngeren Zielgruppe ist sie besonders durch ihre Rolle als Minerva McGonagall in der „Harry Potter“-Filmreihe bekannt. In Kino-Kassenerfolgen war sie auch davor schon zu sehen. Von „Hook“, „Sister Act“ bis „Der Club der Teufelinnen“.
Wie ihr Sprecher am Freitag bekannt gab, starb Maggie Smith. Sie wäre im Dezember 90 Jahre alt geworden.
Gegen den Wunsch der Mutter
Maggie Smith wurde 1934 in Ilford bei London geboren, aber die Familie zog bald nach Oxford, wo ihr Vater eine Stelle an der Universität angeboten bekommen hatte. Ihre schottische Mutter arbeitete als Sekretärin und riet ihr lange davon ab, Schauspielerin zu werden. Doch Smith stand bereits mit 17 Jahren als Viola in Shakespeares „Was ihr wollt“ im Oxford Playhouse auf der Bühne – der Beginn einer erfolgreichen Bühnenkarriere.
1963 unterstützte sie Elizabeth Taylor und Richard Burton im Kinodrama „Hotel International“. Bereits zwei Jahre später wurde sie für den Oscar nominiert, als sie die Desdemona neben Laurence Oliviers Othello spielte. Als ihr bester Film gilt „Die besten Jahre der Miss Jean Brodie“ (1969), für den sie mit 35 einen Oscar erhielt. 1979 wurde der zweite Oscar fällig, für ihre Nebenrolle im Drama „Das verrückte California-Hotel“.
Maggie Smiths legendäre Film-Momente:
Gleichzeitig brillierte sie am Londoner West End und New Yorker Broadway. In einem ihrer seltenen Interviews erklärte sie, warum sie die Bühne dem Film bevorzugt: „Keine zwei Aufführungen sind genau gleich“, sagte sie der „Sunday Post“. „Wenn etwas schief geht, kannst du dich darauf freuen, es in der nächsten Vorstellung wieder in Ordnung zu bringen.“
Krebserkrankung vor 16 Jahren
2008 wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert; die Chemotherapie schwächte sie stark, trotzdem drehte sie währenddessen den sechsten Harry-Potter-Film. „Du fühlst dich schrecklich krank. Ich hielt mich an den Geländern fest und dachte: ‚Ich kann das nicht.‘“, sagte sie dem „Telegraph“ und scherzte über ihre ausgefallenen Haare: „Ich hatte kein Problem damit, die Perücke aufzusetzen. Ich war wie ein gekochtes Ei.“ Davon hat sie sich inzwischen erholt und kann sich über ein Angebot an Rollen, selbst mit über 80, nicht beklagen. „Ruhestand ist keine Option, also werde ich weiter mit Charakteren wie Violet oder anderen alten Schachteln arbeiten“.